Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 108, Nr. 12, 16.6.2018, (1351) ausreichend ist, wie tierexperimentelle und klinische Untersuchungen gezeigt haben [Araujo et al., 2005; Botticelli et al., 2004]. Daher wurde beispielsweise die Kombina- tion der GBR-Technik mit Sofortimplantaten [Becker et al., 1994a; Lang et al., 1994; Bragger et al., 1996; van Steenberghe et al., 2000; Hammerle and Lang, 2001] vor- geschlagen. Diese ist jedoch technisch ver- gleichsweise schwierig anzuwenden, und es hat sich als problematisch erwiesen, eine geschlossene Einheilung der Membranen zu erzielen [Becker et al., 1994b]. Als Alternative dazu erhoffte man sich durch das Auffüllen der Leerräume zwischen Im- plantat und Alveolenwand mit Knochen- ersatzmaterial – in Kombination mit einer nach palatinal orientierten Implantatposi- tionierung – einen positiven Effekt auf die Dicke und das vertikale Niveau des bukkalen Knochens und machte in tierexperimentellen Untersuchungen vielversprechende Beob- achtungen [Araujo et al., 2011]. In der klinischen Anwendung erweist sich dieser Schritt als technisch sehr einfach durchführbar und wenig komplikations- behaftet. Die Vorhersagbarkeit bezüglich des Volumenerhalts der knöchernen Strukturen ist bei diesem Vorgehen gemäß klinischer Erfahrung jedoch nicht hoch genug, um den hohen Anforderungen in der ästhetischen Zone gerecht zu werden. Um seitens des marginalen Weichgewebes Volumenverluste zu kompensieren, stellt die Augmentation mit Bindegewebstransplan- taten auf der bukkalen Seite eine beliebte Maßnahme dar, die aus der subjektiven Er- fahrung heraus für eine harmonische Kontur sorgen kann. Allerdings sind Weichgewebe- augmentationen bezüglich ihrer Effektivität und vor allem bezüglich ihrer Langzeitstabi- lität kaum wissenschaftlich untersucht [Zuhr et al., 2014] und gehen mit einer erhöhten Patientenmorbidität und Behandlungsdauer einher, solange es noch keine gleichwertigen Ersatzmaterialien gibt. Mit den aktuell zur Verfügung stehenden chirurgischen und restaurativen Behandlungs- protokollen wurde bis heute leider kein Weg gefunden, die zu erwartenden Resorptions- prozesse vollständig und vorhersagbar zu umgehen. Der Kliniker muss bei der Planung Abbildung 1: Peri-implantäre Rezession an Implantat 21, die das Abutment freilegt. Abbildung 2: Konturverlust am Sofortimplantat 21 nach fünf Jahren Abbildung 3: Volumenverlust nach fünf Jahren, digital volumetrisch visualisiert 39

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=