Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12
zm 108, Nr. 12, 16.6.2018, (1359) der Erhebung gewonnen werden, der idealerweise über mehrere Jahre hinweg verlässlich Auskunft über die wirtschaftliche Situation und die Rahmenbedingungen der eigenen Praxis gibt. Repräsentative Aussagekraft „Das Projekt bringt auch Nutzen für jede Zahnärztin und jeden Zahnarzt“, erläutert ZA Martin Hendges, stellvertretender Vor- sitzender der KZBV und im Vorstand verant- wortlich für das Vorhaben. „Denn: Je mehr Praxen bei der Befragung dabei sind, desto höher ist die Aussagekraft der gewonnenen Daten. Es ist wichtig, dass der Arbeitsalltag in den Praxen möglichst genau abgebildet wird. Wir werden mit ZäPP nicht nur die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab- fragen. Es geht vielmehr darum, mit ZäPP eine über alle Vertragszahnärzte und Regionen repräsentative Datengrundlage für Analysen der Kosten- und Versorgungs- strukturen zu schaffen. Wir werden dazu eine neue solide Informationsquelle etablieren, Transparenz zur Wirtschaftslage schaffen, regionale Unterschiede identifizieren und erklären und auch Analysen für die Honorar- verhandlungen mit den Krankenkassen sowie für Gespräche mit der Politik bereit- stellen. ZäPP wird zudem eine Referenz- datengrundlage für wissenschaftliche Fra- gen rund um die Versorgungsforschung liefern.“ Hendges weiter: „Erfahrungen aus Baden- Württemberg und Nordrhein zeigen: Es wurde dort eine Teilnehmerquote aus den Praxen um 15 Prozent erreicht. Dies wäre mindestens auch das Wunschziel für andere KZV-Bereiche.“ Zi erhebt auch für den ärztlichen Bereich Eine wichtige Rolle spielt dabei das Zentral- institut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) als Partner der KZBV. Das Zi führt seit mehreren Jahren eine Erhebung im ärzt- lichen Bereich durch, das Zi-Praxis-Panel (ZiPP – siehe Kasten). Dazu werden folgende Fragen gestellt: Was bedeuten veränderte Rahmenbedingungen für die vertragsärztliche Ver- sorgung? Wie entwickeln sich Kosten und Leistun- gen, und wie unter- scheiden sie sich struk- turell – zum Beispiel in verschiedenen Regionen Deutschlands? Welcher Handlungsbedarf ergibt sich daraus? Mit ZiPP existiert ein Informations- system, mit dem Vertrags- ärzte und Vertragspsycho- therapeuten ihre eigene wirtschaftliche Situation besser einschätzen kön- nen und das zur all- gemeinen Versorgungs- forschung beiträgt. Ziel ist ein Panel aus 7.000 Praxen, die nach Fach- gruppen und nach Regions- typen aufgeschlüsselt sind und jährlich Auskunft geben. Das Herzstück von ZäPP: der dreiteilige Fragebogen ZäPP wird kommunikativ über KZV-Rund- schreiben, die regionalen zahnärztlichen Medien und auf regionaler Ebene begleitet. Zum Start geht es um die Auswertung der Daten aus 2016 und 2017. Das Herzstück des Projekts ist ein dreiteiliger ZäPP-Frage- bogen, der an die Praxen verschickt wird: Im ersten Teil des Fragebogens werden Angaben zur Praxisstruktur und zur Praxis- organisation erfragt, darunter zum Personal und zu den Arbeitszeiten. Mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz (§ 85 Absatz 3 SGB V) hat der Gesetz- geber 2013 die Parameter verändert, auf deren Basis die Vergütungsverhandlungen über zahnärztliche Leistungen zwischen den Verhandlungspartnern geführt wer- den. Die strikte Grundlohnsummen- anbindung wurde aufgehoben. Für die Gesamtvergütungen werden nunmehr herangezogen: die Zahl und Struktur der Versicherten die Morbiditätsentwicklung die Kosten- und Versorgungsstruktur der Praxen die für die vertragszahnärztliche Tätigkeit aufzuwendende Arbeitszeit Art und Umfang der zahnärztlichen Leistungen Im Zuge der Gesetzesänderung beschloss die KZBV, die Erhebung auf ein neues Fundament zu stellen. Die Vertreter- versammlung sprach sich am 23. Juni 2017 dafür aus, diese künftig als Paneler- hebung zu organisieren. Die bisherige Kostenstrukturerhebung der KZBV wird mit dem Übergang zum ZäPP eingestellt, denn diese Daten sind bereits Teil der neuen ZäPP-Erhebung. Gesetzliche Grundlagen und ein neues Verfahren H INTERGUND Auszug aus dem dreiteiligen Fragebogen 47
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