Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 108, Nr. 12, 16.6.2018, (1395) Harris et al. [Harris et al., 2013] bezeichneten Foramina in den apikalen 0,5 mm, die deut- lich vom Hauptkanal getrennt erschienen als Ramifikationen. Alle anderen Abzweigungen wurden als Seitenkanäle bezeichnet. Im Durchschnitt wurden fast vier solcher Fora- mina in den apikalen 0,5 mm in der mesia- len Wurzel der unteren ersten Molaren ge- funden, während die distalen Wurzeln im Durchschnitt rund drei Foramina aufwiesen. Im Schnitt befanden sich die lateralen Kanäle in den mesialen Wurzeln 2,2 mm koronal des Apex. Fast 80 Prozent der lateralen Kanäle verließen die Wurzel innerhalb der apikalen 3 mm. In der distalen Wurzel waren etwa 90 Prozent der lateralen Kanäle in den apikalen 3 mm der Wurzel zu finden. Diese Daten stehen im Einklang mit den Ergebnis- sen eines Berichts von Kim und Kratchman [Kim& Kratchman, 2006]. Dies hat klinische Relevanz vor allem für die mikrochirurgische Endodontie. Bei der Wurzelspitzenresektion sollten die apikalen 3 mm der Wurzel reseziert werden. Somit werden die meisten lateralen Kanäle und apikalen Verästelungen entfernt. C-förmige Molaren Eine mögliche anatomische Variante vor allem bei zweiten Unterkiefermolaren ist ein sogenanntes c-förmiges Kanalsystem [Fan et al., 2004] (Abbildung 11). Meist ist der distale Wurzelkanal mit einem der mesialen Wurzelkanäle verbunden. Eine hohe Präva- lenz von Wurzeln mit c-förmigen Kanälen in den unteren Molaren des Unterkiefers wurde in einer asiatischen Population [Vertucci, 2005] mit einem Auftreten von etwa 14 bis 50 Prozent gefunden. Obwohl die meisten c-förmigen Kanäle in den zweiten Unterkiefer-Molaren vorkommen, werden gelegentlich auch c-förmige Kanäle in den ersten Molaren beobachtet. Anstelle von verschiedenen individuellen Öffnungen zeigen die Pulpakammern von c-förmigen Molaren eine gekrümmte Öffnung in das Kanalsystem in Form eines Kreises von 180º oder mehr. Verfolgt man die Anatomie der c-förmigen Molaren von koronal nach apikal, zeigen sich umfangreiche anato- mische Variationen, die in zwei Gruppen unterteilt werden können: Abbildung 8: Darstellung unterer Molaren mit einem mittleren distalen Kanal Foto: Frank Paqué 83 LQIR#PHWDV\V FRP _ ZZZ PHWDV\V FRP :DUWXQJVIUHLH ]HQWUDOH $PDOJDPDEVFKHLGHU (&2 ,, ' XQG (&2 ,, 7DQGHP ' I±U 1DVVDEVDXJXQJ PLW 6HGLPHQWDWLRQVDEVFKHLGXQJ ! (LQIDFKH UDVFKH ,QVWDOODWLRQ ! ,GHDO ]XU 1DFKU±VWXQJ ]X EHVWHKHQGHQ 6DXJV\VWHPHQ ! +«FKVWH =XYHUOšVVLJNHLW ! .HLQH HOHNWURQLVFKHQ %DXWHLOH DE ó I±U %HKDQGOXQJV HLQKHLWHQ

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