Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 108, Nr. 12, 16.6.2018, (1396) ein einzelner gekrümmter c-förmiger Kanal vom Kanaleingang bis zum Apex drei oder mehr verschiedene Kanäle unterhalb der üblichen c-förmigen Öffnung C-förmige Molaren mit einem einzigen, breiten Kanal sind die Ausnahme. Nach Ver- tucci [Vertucci, 2005] werden am häufigsten c-förmige Kanäle mit einzelnen Öffnungen, aber c-förmigen Verbindungen angetroffen (Abbildung 12). Eine genauere Beschreibung von c-förmigen Wurzeln resultiert aus Untersuchungen chi- nesischer Forscher [Gao et al., 2006]. Die Anatomie der zweiten Molaren wurde wie folgt beschrieben: Der Typ mit sich ver- einigenden Kanälen, der einen Hauptkanal vor dem Austritt in das apikale Foramen zeigte, wurde mit einer Häufigkeit von etwa 33 Prozent gefunden. Der symmetrische Typ war in ungefähr 39 Prozent der Fälle vorhanden und wurde mit getrennten mesialen und distalen Kanälen, aber einer Symmetrie der Kanäle in bukko-lingualer Ansicht beschrieben. In ungefähr 29 Pro- zent der Fälle wurde der asymmetrische Typ gefunden, es gibt mesiale und distale Kanäle, die mit einem großen Isthmus über dem Furkationsbereich verbunden sind. Isthmen und intrakanaläre Verbindungen Ein Isthmus wird als eine enge, bandförmige Verbindung zwischen zwei Wurzelkanälen definiert und beinhaltet Pulpagewebe [Wel- ler et al., 1995]. Mannocci et al. [Mannocci et al., 2005] zeigten die Variabilität und Häufigkeit von Isthmen in mesialen Wurzeln von Unterkiefer-Molaren mithilfe der Mikro- CT-Technologie. Ein Isthmus in Unterkiefer- Molaren wurde in etwa 17 Prozent der Zähne 1 mm koronal des Apex und in etwa 37 Prozent 2 mm koronal des Apex gefunden. Ungefähr die Hälfte der Zähne zeigte einen Isthmus bei 3 mm und ein Drittel der Zähne hatte einen Isthmus von 4 mm beziehungs- weise 5 mm koronal des Apex. Die Daten wurden jedoch mithilfe von horizontalen Schnittbildern ausgewertet. Die Verwen- dung von rekonstruierten Mikro-CT-Daten ermöglicht eine genauere, dreidimensionale Abbildung 9: Klinischer Fall mit einem großen lateralen Kanal in der distalen Wurzel Foto: Michael Arnold Abbildung 10: Behandlung einer infizierten Pulpanekrose an einem unteren Molaren: Man beachte die Aufhellung im Furkationsbereich. Ein Furkationskanal konnte im DVT identfiziert werden. Im WF-Kontrollbild ist dieser mit Sealer ausgeflossen. Foto: Michael Arnold Abbildung 11: Revisionsbehandlung eines unteren Molaren mit c-förmigem Kanalsystem Foto: Michael Arnold 84 Zahnmedizin

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