Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 108, Nr. 12, 16.6.2018, (1407) behandlung vor Ort durchführen zu können. Die Senioren verfügen mehr und mehr über eigene Zähne, Implantate oder hoch- wertigen Zahnersatz statt Vollprothesen. Die Zahnsteinentfernung zum Beispiel ist bei bettlägerigen und immobilen Patienten ein Problem. Dafür wäre der Aufwand eines Krankentransports nicht adäquat. Der demografische Wandel steht vor der Tür, die Überalterung der Gesellschaft hat bereits begonnen. Vor diesem Hintergrund ist es dringend notwendig, sich über die adäquate Versorgung im Bereich Alters- zahnmedizin Gedanken zu machen. Was ist da naheliegender, als diese Versorgung den Patienten in den Altenheimen zur Verfügung zu stellen, wenn diese nicht mehr ihren Zahnarzt aufsuchen können? Wir selbst hof- fen doch auch, im Alter optimal zahnärzt- lich versorgt zu werden. Sie konnten sich von Herrn Mannherz, dem Vorsitzenden des Fördervereins Zahnmobil Hannover e.V., praktische Tipps für den Umbau Ihres Sprinters holen. Welche Tipps waren das? Ein sehr praktischer Tipp war der Einbau einer roten Lampe, die eine Unterbrechung der externen Stromzufuhr anzeigt. Bevor man sehr zeitaufwendig auf die Suche nach möglichen Fehlerquellen geht, wenn die Geräte nicht funktionieren, ist es sehr vor- teilhaft, wenn diese Lampe anzeigt, dass jemand den Stecker für die externe Strom- versorgung herausgezogen hat. ? Des Weiteren wies uns Herr Mannherz da- rauf hin, dass es sinnvoll sei, das Fahrzeug während der Behandlung mit zusätzlichen Stützen auszustatten, da der Wagen ansons- ten schwankt, wenn sich mehrere Personen darin bewegen. Dadurch sei einmal eine Anästhesiespritze im falschen Kiefer gelandet. Ein guter Rat war auch, Keramiklüfter zu verwenden. Diese werden auch im Dauer- betrieb nicht heiß und haben eine lange Lebensdauer. Was war Ihnen beim Umbau besonders wichtig? Über welche Funktionen sollte Ihr Zahnmobil verfügen? Das Herausragende und Besondere an meinem Zahnmobil im Gegensatz zu allen bereits existierenden ist sicherlich die alters- beziehungsweise behindertengerechte Innen- ? ausstattung. Über eine Hubrampe kann man auch Patienten im Rollstuhl in das Fahrzeug heben. Diese können dann im Rollstuhl auf eine Vorrichtung mit Kopf- stütze gefahren werden, die es ermöglicht den Rollstuhl zu heben und zu neigen so- wie den Patienten direkt im Rollstuhl zu be- handeln. Diese Vorrichtung wurde auf der IDS 2017 erstmals vorgestellt. Mobile Pa- tienten werden in einem vorhandenen Roll- stuhl behandelt. Wie gestaltete sich der Umbau zum Zahnmobil? Wie viel haben Sie selbst gemacht – welche Aufgaben haben Sie delegiert? Das Unternehmen, das wir für den Umbau gewinnen konnten, hatte viel Erfahrung beim Bau von Ambulanzen. Davon konnten ? Zahnarzt Michael Fechner aus Wuppertal ärgerte sich über die fehlen- den Behandlungs- möglichkeiten von Patienten in Pflegeheimen. Foto: zm/nb Über eine Hubrampe können Patienten im Rollstuhl ins Fahrzeug gehoben werden, eine Vorrichtung mit Kopfstütze ermöglicht es dann, den Rollstuhl zu heben und zu neigen sowie den Patienten direkt im eigenen Rollstuhl zu behandeln. Mobile Patienten werden in einem vorhandenen Rollstuhl behandelt. Fotos: zm/nb 95

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