Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 12

zm 108, Nr. 12, 16.6.2018, (1408) wir sehr profitieren. So sind zum Beispiel die Schränke in einer solchen Ambulanz nicht aus Holz, sondern aus Kunststoff, der verklebt wird, da sich Schrauben durch die Vibrationen bei der Fahrt lösen würden. Bedacht werden muss, dass alle Einrichtungs- gegenstände fixiert werden können und dass die Sitzgelegenheiten für die Personen (Zahnarzt, Helferin, Techniker) während der Fahrt den TÜV-Anforderungen entspre- chen. Auch die Trauma-Beleuchtung oder die Heiz- beziehungsweise Kühlmöglichkeit für ein solches Fahrzeug stellten für das Un- ternehmen keine Herausforderungen dar. Unsere Aufgabe bestand darin, dem Fahr- zeugbauer die Arbeitsabläufe während ei- ner Zahnbehandlung näherzubringen, die Funktionsweise der zahnmedizinischen Ge- räte zu erklären, zu überlegen, wo welches Gerät optimal positioniert wird, um die Platzverhältnisse voll auszunutzen. Auch dadurch mussten doch viele der eingebau- ten Geräte individualisiert werden. Ihr Zahnmobil besitzt nicht nur ein mobiles digitales Röntgengerät und einen Arbeitsplatz für einen Zahntechniker, sondern sogar einen Amalgamabscheider. Welche „Spielereien“ gibt es sonst noch? Das Zahnmobil verfügt über einen eigenen Zugang zum Internet. Es verfügt über einen Monitor mit HDMI-Anschluss. Beide Anschlüsse erreicht man am Beifahrersitz, so dass ein mitgebrachter Laptop ange- ? schlossen werden kann. Den Laptop kann man auf einem eigens dafür konzipierten Tisch abstellen (ähnlich einem heraus- klappbaren Tisch im Flugzeug). So kann man sich über einen abgesicherten VPN- Tunnel in die Software der eigenen Praxis einloggen und auf Patientendaten zugrei- fen (Anamnese, digitale Röntgenbilder) be- ziehungsweise diese einpflegen. Damit die mitgeführten Abdrucklöffel während der Fahrt fixiert sind, wurde eigens dafür eine Haltevorrichtung in einem Hängeschrank eingebaut. Der Umbau zum Zahnmobil hat einen sechsstelligen Betrag gekostet. Sie ? selbst nutzen das Fahrzeug jedoch nur vereinzelt. Daher möchten Sie das Zahnmobil auch zur Vermietung anbie- ten. Wie genau stellen Sie sich das vor? Die Testphase hat das Fahrzeug bereits durchlaufen. Ich konnte mehrere meiner Patienten erfolgreich im Zahnmobil behan- deln. Mir war von Anfang an klar, dass ich das Zahnmobil nicht alleine würde nutzen können – beziehungsweise wollen. Jetzt ist es an der Zeit, mit den entsprechenden Gesprächspartnern – also KZV, KZBV, Kol- legen, Altenheime sowie Krankenkassen – zu eruieren, welche Möglichkeiten der Nut- zung im besonderen Interesse der Patienten am sinnvollsten sind. Das Zahnmobil verfügt über einen Wasseranschluss, ein Röntgengerät, einen Amalgamabscheider, einen eigenen Internetzugang. Auch ein Zahntechniker hat einen eigenen Arbeitsplatz. Foto: zm/nb Gemeinsam mit seiner Frau Dr. Heike Thomas hat Michael Fechner den Umbau des Zahn- mobils organisiert. Foto: Fechner Anschließend stellte er im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Alterszahn- medizin (3. bis 6. Mai in Magdeburg) sein Zahnmobil den Kollegen vor. Foto: zm/nb 96 Praxis

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