Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13
zm 108, Nr. 13, 1.7.2018, (1559) Stadium I entspricht einer frühen, begin- nenden Parodontitis. Stadium II betrifft die parodontale Destruktion im koronalen Wur- zeldrittel, es liegen parodontale Taschen (> 5mm) vor, aber der Patient hat noch keine Zähne durch Parodontitis verloren. Diese Erkrankungsstadien können in der Regel durch nicht-chirurgische Therapie kontrolliert werden und ihre Langzeit- prognose ist sehr gut, insofern der Patient Compliance hinsichtlich Mundhygiene und UPT zeigt. Stadium III steht für eine fortge- schrittene Parodontitis, bei der die Destruk- tion über die halbe Wurzellänge hinausgeht. Vertikale und/oder Furkationsdefekte liegen vor und eine begrenzte Zahl von Zähnen ist bereits verloren gegangen. All dies macht die Therapie komplex und in der Regel sind chirurgische Maßnahmen erforderlich. Sta- dium IV ist durch eine noch größere Schwere und Komplexität der Erkrankung und fort- geschrittene Zahnverluste (> 5 Zähne) und eine möglicherweise gestörte Kaufunktion charakterisiert. Dieses Stadium verlangt zu- meist eine komplexe interdisziplinäre The- rapie, die über eine alleinige PAR-Therapie hinausgeht. Der Grad der Parodontitis ist in drei Katego- rien unterteilt (Grad A – niedriges Risiko, Grad B – mittleres Risiko, Grad C – hohes Risiko für Krankheitsprogression) und bein- haltet auch andere Aspekte, etwa Rauchen oder metabolische Kontrolle eines Diabetes mellitus. Dadurch kann der Behandler indi- viduelle Patientenfaktoren in die Diagnose einbringen, die für eine umfassende Behandlung von großer Bedeutung sind (Tabelle 3). Die Diagnosestellung ist relativ einfach und hier durch zwei klinische Patien- tenfälle illustriert (Abbildungen 3 und 4). Insgesamt gesehen bietet diese Staging- und Grading-Matrix große Vorteile hinsicht- lich einer individualisierten Diagnose und damit auch Therapie – ganz im Sinne einer personalisierten Medizin (precision medicine). Dieses System hat außerdem den großen Vorteil, dass es erlaubt, in der Zukunft jeder- zeit Aktualisierungen und Anpassungen vor- zunehmen, sobald neue Erkenntnisse – bei- spielsweise validierte Biomarker – vorliegen sollten. Systemische Erkrankungen als Ursache Die neue Klassifikation parodontaler Er- krankungen beinhaltet auch systemische Erkrankungen und Zustände, die sich auf die parodontalen Stützgewebe auswirken [Albandar et al., 2018]. Seltene systemische Erkrankungen, zum Beispiel das Papillon- Lefevre-Syndrom, führen in der Regel früh- zeitig zu einer schweren Parodontitis. Diese Erkrankungen sind in der Gruppe „Parodon- titis als Manifestation systemischer Erkran- kungen” zusammengefasst (siehe Tabelle 1) Countdown* bis zumKursbeginn: Master of Science Orale Implantologie und Parodontologie Staatlich anerkannt · akkreditiert Steinbeis Transfer Institut | Bismarckstraße 27 | 67059 Ludwigshafen Fon: +49 621 68124457 | Fax: +49 621 68124466 | info@dgi-master.de *den aktuelle Stand an freien Plätzen finden Sie hier: www.dgi-master.de Monate Tage Plätze 0 6 1 1 3 2 : e. Academy inklusive 79
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