Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14
zm 108, Nr. 14, 16.7.2018, (1714) Vorschau Themen im nächsten Heft – zm 15/16 erscheint am 16. August 2018 Wie bitte? Kommunikation mit hörgeschädigten Patienten Der besondere Fall mit CME Granularzelltumor des Zungenrückens Foto: Judith Nothdurft Foto: Kämmerer Glosse Ein Großmaul-Backenzahn kommt selten allein Der Allgäuer Entwicklungsingenieur Erich Riedisser-Wegner war in Österreich auf der Suche nach „Eichenberger Kugeln“: Kalkkrusten um Schilfstängel, Muschelschalen oder Schnecken. Doch dann weckten ungewöhnlich harte, glatte Fragmente sein Interesse. Wie der Hobby-Geologe den zm erläuterte, vermutete er zuerst Korallen (aufgrund des fehlenden Zahnschmelzes), Knochen oder eben Zähne hinter den Bruchstücken. Riedisser-Wegner schickte Bilder an die inatura, das naturwissenschaftliche Museum des Bundeslandes Vor- arlberg. Dort konnte man den Fund als Zähne von einemGroßsäuger identifizieren. Die genauere Bestimmung übernahm der Fossil- präparator Urs Oberli aus St. Gallen, der in monatelanger Arbeit 1.000 Bruchstücke zu drei mächtigen Backenzähnen zusammensetzte. Das Besondere daran sei, dass die Zähne, sobald sie abgekaut waren, nachgewachsen sind. Falls es zu diesem Zeitpunkt schon Menschen gegeben hätte, zudem zahnmedizinisch bewanderte Veterinäre, hätten diese also – rein theoretisch – im Fall des Rüsseltiers wenig zu tun gehabt. Ursula Göhlich vom Naturhistorischen Museum Wien ordnete die Funde vorläufig einem Gomphotherium subtapiroideum zu, schloss einen verwandten Urelefanten namens Zygolophodon turicensis aber noch nicht aus. „Mein erstes Fossil“, freute sich der Finder gegenüber den zm. Sonst habe er immer nur versteinerte Schnecken entdeckt. Übrigens verendete der Urelefant wahrscheinlich vor 15 Millionen Jahren am Ufer eines mit Palmen bestandenen Sees, in subtropischem Klima. Wer den Fund selbst in Augenschein nehmen möchte: Nächstes Jahr will die inatura in Dornbirn ihre Ausstellung umstellen und wird dann wohl auch die Zähne des Urelefanten zeigen. Mit Wurzeln sind die gefundenen Backenzähne des Urelefanten 15 cm lang. Bekannt sind aber auch Zahnlängen von 23 cm. Mutmaßliches Alter des Rüsseltieres: 15 Millionen Jahre. Foto: Erich Riedisser-Wegner 114 Zu guter Letzt
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