Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm 108, Nr. 14, 16.7.2018, (1640) „Landzahnarzt oder Stadtaffe?“ Mit diesem provokanten Slogan möchte die Landes- zahnärztekammer Brandenburg (LZÄKB) gemeinsam mit der KZV Land Brandenburg (KZVLB) angehende Zahnmediziner von der Hauptstadt aufs märkische Land ziehen. „Grund ist der fehlende Nachwuchs“, erläuterte Dipl.-Stom. Bettina Suchan, Vize- präsidentin der LZÄKB Anfang Juli in Berlin. In Brandenburg sind die Vertragszahnärzte gegenwärtig im Durchschnitt 57 Jahre alt. Spätestens in acht bis elf Jahren stehe die Übergabe von einem Großteil der Zahnarzt- praxen an die jüngere Generation auf der Agenda, prognostiziert die LZÄKB. „Wir benötigen diese Vorlaufzeit von rund zehn Jahren“, erklärte Suchan. „Wir wissen ja, dass die heutigen Absolventen erst ein- mal zwei Jahre im Angestelltenverhältnis arbeiten müssen und dies gerne auch noch länger tun, um weitere Erfahrungen zu sammeln – daher ist die Vorlaufzeit von rund zehn Jahren realistisch, wenn die Zahnärzte in Brandenburg mit 67 ihre Praxis abgeben möchten.“ „Stimmenfang“ in der Hauptstadt Das Problem: Im Land Brandenburg kann man nicht Zahnmedizin studieren – die Suche nach Nachfolgern findet daher kurzerhand in der Hauptstadt statt. „Unser Ziel ist es, insbesondere Zahnmedizinstudenten sowie niederlassungswillige Zahnärzte darauf auf- merksam zu machen, dass es im Land Brandenburg attraktive Arbeits- und Lebens- bedingungen gibt“, sagte Kammerpräsident Dipl.-Stom. Jürgen Herbert. Auf dem Sommerempfang der brandenburgischen Zahnärzte am 19. Juni war im Beisein von Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt der Startschuss für die ungewöhnliche Werbe- maßnahme erfolgt. Die Kampagne ist eine gemeinsame Aktion mit der KZV Land Bran- denburg sowie mit dem Brandenburger Mi- nisterium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. „Denn das Land Brandenburg hat wirklich viel zu bieten“, schwärmt Suchan. Mit seinen mehr als 3.000 Seen, großflächigen Natur- schutzgebieten und weiten Wäldern besitze Brandenburg eine einmalige Flora und Fauna. „Außerdem haben wir eine wirklich gute Schulstruktur mit vielen Oberschulen.“ Auch das Angebot an Kitaplätzen sei teilweise besser ausgestattet als in der Stadt. Für Suchan liegen die Vorteile einer Land- zahnarztpraxis auf der Hand: ein fester Patientenstamm, der teilweise von der Be- treuung des Opas bis zum Enkelkind reicht. „Oder man altert mit den Patienten“, er- zählt Suchan. Definitiv wachse man in eine Gemeinschaft hinein. „Möchte man statt- dessen mal kurz in die Oper gehen, wird es in Brandenburg auf dem Land natürlich schwierig“, räumt Suchan ein. „Wer aber behauptet, in Berlin wäre alles in zehn Minuten erreichbar, der lügt definitiv.“ nb Ein Foto und seine Geschichte Landzahnarzt oder Stadtaffe? An der Charité Berlin sind die Affen los! Warum? Weil es in Brandenburg so schön ist! In der Charité Berlin warb die Landeszahnärztekammer Brandenburg medienwirksam mit Schauspielern im Affenkostüm, Papp-Aufsteller, Flyern und Bananen für märkische Landpraxen – getreu dem Motto „Landzahnarzt oder Stadtaffe?“ (v.l.n.r.: Vizepräsidentin Bettina Suchan, Geschäftsführer Björn Karnick, Präsident Jürgen Herbert und Thilo Schmidt-Rogge, Geschäftsführer des Philipp-Pfaff-Instituts) Foto: zm-nb Stattliche 57 Jahre alt ist der Vertrags- zahnarzt in Brandenburg – im Durch- schnitt. Wir wollen es genau wissen: Wer ist der älteste Zahnarzt / die älteste Zahnärztin der Republik? Und wer ist der beziehungsweise die jüngste? Sind Sie ein Kandidat oder kennen Sie einen Kollegen, eine Kollegin? Dann schreiben Sie uns an: zm@zm-online.de \ Die Ältesten & die Jüngsten! G ESUCHT 40 Politik

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