Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm 108, Nr. 14, 16.7.2018, (1647) Therapiekonzepte beschrieben. Die Therapie richtet sich nach Lokalisation, Größe, dem histopathologischen Subtyp und der Region des Kiefers. Aufgrund der hohen Rezidivrate, die bei der Resektion bis zu 5 bis 15 Prozent und bei der eher minimal-invasiven Therapie (Enukleation und Kürretage) bis zu 55 bis 90 Prozent beträgt [Celur und Babu, 2012], wird traditionellerweise eine aggressivere Resektion mit einem Sicherheitsabstand von 0,5 bis 2 cm empfohlen [Giraddi et al., 2017; Dandriyal et al., 2011]. Allerdings erwies sich bei uni- zystischen Ameloblastomen auch die kom- binierte Anwendung einer Enukleation und Carnoy’scher Lösung mit einer Rezidivrate von zehn Prozent als vielversprechend [Lee et al., 2004]. Da in diesem Fall nach palatinal ein geringerer Sicherheitsabstand vorlag und zur Nase und zur Orbita keine knöcherne Resek- tion durchgeführt wurde, wurde dies ent- sprechend mit der Patientin diskutiert, die sich vorerst für eine abwartende Beobachtung entschied. Dies wurde auch anhand des Sub- typs des Tumors befürwortet, da plexiforme Ameloblastome eine geringere Rezidivrate als beispielsweise follikuläre Formen aufweisen. Selbst bei der konservativen Behandlung zeigten dementsprechend plexiforme und unizystische Ameloblastome eine bessere Prognose als ihre anderen Konterparts [Hong et al., 2007]. Payam Hosseinkhah Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie der Uni- versitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2 55131 Mainz Dr. Elisabeth Goetze Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie der Uni- versitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2 55131 Mainz PD Dr. mult. Peer W. Kämmerer, M.A., FEBOMFS Leitender Oberarzt/Stell- vertr. Klinikdirektor Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie der Uni- versitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2 55131 Mainz peer.kaemmerer@ unimedizin-mainz.de Univ.-Prof. Dr. Stephan Macher-Göppinger Geschäftsführender Oberarzt Institut für Pathologie der Universitätsmedizin Mainz \ Ameloblastome zeigen ein invasives Wachstum mit Tendenz zu Rezidiven. \ Kleine, anfänglich vorliegende Läsio- nen können leicht mit einem periapikalen Granulom oder einer Zyste verwechselt werden, was dazu führt, dass der poten- ziell schuldige Zahn endodontisch be- handelt oder extrahiert wird, ohne dass die Läsion diagnostiziert und ausreichend therapiert wird. \ Die Mehrheit der Fälle betrifft den Unterkiefer, aber auch der Oberkiefer kann beteiligt sein. \ Eine differenzialdiagnostische Abklärung vor der definitiven Behandlung ist obliga- torisch und erfordert eine Gewebebiopsie, da diese Läsion umfassender behandelt werden muss als andere gutartige odon- togene Läsionen. \ Die Chirurgie ist beim Ameloblastom der therapeutische Goldstandard. Die Behandlung reicht von minimal-invasiven Operationen bis hin zu radikaleren Ein- griffen. \ Wichtig ist, dem Patienten die Not- wendigkeit eines definitiven Behandlungs- protokolls und einer periodischen, lebens- langen Nachuntersuchung zu verdeut- lichen, da selbst eine fünfjährige tumor- freie Periode nicht notwendigerweise eine definitive Rezidivfreiheit bedeutet. Fazit für die Praxis Für eine erfolgreich ge- löste Fortbildung erhal- ten Sie 2 CME-Punkte der BZÄK/DGZMK. Plexiformes Ameloblastom CME AUF ZM - ONLINE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Porträts: privat VITA – perfect match. www.vita-zahnfabrik.com facebook.com/vita.zahnfabrik 3557D VITA – Machinable Materials Die digitale Antwort auf komplexe Fälle Fortbildungsveranstaltungen für Labor und Praxis #VITADentalMasters MÜNCHEN 07.09.2018 BERLIN 21.09.2018 ESSEN 28.09.2018 EGERKINGEN (CH) 12.10.2018 WIEN (A) 19.10.2018

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