Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14
zm 108, Nr. 14, 16.7.2018, (1650) „Die Zeit brauchte so einen wie ihn“, kom- mentiert sein Nachfolger Dr. Walter Dieck- hoff Weitkamps Präsidentschaft in Münster. „Er hat die Kammer auf vielen Feldern zu der schlagkräftigsten und programmatisch führenden im Bereich der BZÄK gemacht, Defizite schnell erkannt, gesehen, wie und wo man eingreifen muss. Wissenschaftlicher Rat wurde einbezogen und so das Bild der Zahnärzte positiv verändert. Er hat in Münster für Berlin geübt.“ Was wir nicht selber regeln, regeln andere für uns Nach seiner Ernennung zum Ehrenpräsiden- ten der ZÄKWL und der Wahl zum BZÄK- Präsidenten auf der Bundesversammlung am 3. November 2000 in Dresden packte er zunächst den Umzug der Kammer von Köln in die Bundeshauptstadt an, der noch unter der Ägide seines Vorgängers, Dr. Fritz-Josef Willmes, beschlossen worden war – und nun gemanagt werden musste. Als leidenschaft- licher Befürworter der BZÄK-Verlegung re- krutierte Weitkamp mit seinem Haupt- geschäftsführer Klaus Schlechtweg ein fast komplett neues Team für das Borsig-Haus in der Berliner Chausseestraße, schuf moderne Strukturen und Ressourcen: „Wir haben wirklich alles auf den Kopf gestellt.“ Ihm lag daran, dem Berufsstand mehr seriöse Durchschlagskraft zu verschaffen, seine Aus- strahlung und sein Ansehen zu verbessern, mehr das Ärztliche in der Zahnmedizin herauszustellen und das Image der „Zahn- klempnerei“ zurückzudrängen. Und vor allem: eine ganz enge Verbindung zur Wissenschaft herzustellen – nach Jahren des allenfalls reservierten Umgangs von BZÄK und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) mit- einander. Anders als in Köln, in Distanz zum politischen Zentrum der Republik, konnte mitten in Berlin ein enges, vertrauensvolles und verlässliches Netzwerk zu Ministerien, Parteien und Frak- tionen geknüpft werden, um die Interessen und Positionen der Zahnmedizin offensiv zur Geltung zu bringen. 2001 richtete Weitkamp das „Consilium unabhängiger Wissenschaft- ler“ ein, mit ausgewiesenen Experten unter- schiedlicher Disziplinen. BZÄK und Wissen- schaft traten in einen kontinuierlichen Dialog. Der Kreis der Professoren tagte regelmäßig, lieferte Erkenntnisse und Perspektiven aus Sozial-, Rechts- und Politikwissenschaft für die konzeptionelle Arbeit und Vorhaben der BZÄK. Weitkamp: „Damit konnten wir unsere Anliegen und Forderungen unabweisbar Den vielen Ehrungen und Auszeichnun- gen für Dr. Dr. Jürgen Weitkamps Ver- dienste in der Standespolitik und der Zahnheilkunde (unter anderem Ehren- nadel der DGZMK, DGP, Ehrenmitglied- schaft der DGMK, Bundesverdienstkreuz 1. Klasse) folgte 2014 eine weitere An- erkennung, eine besondere Würdigung seines bürgerschaftlichen Engagements: die Ehrenbürgerschaft der Weltkultur- erbestadt Quedlinburg. Sofort nach der Wende war Weitkamp nach Sachsen- Anhalt gefahren, hatte sich für die Stadt begeistert („Meine zweite Heimat“), bei Dutzenden Besuchen viele Projekte ini- tiiert, ermöglicht, gefördert, Existenz- gründer unterstützt und, offiziell beauf- tragt, sogar die Gründung des örtlichen Rotary-Clubs gemeistert. \ Ehrungen und Auszeichnungen Links: aktuell in seiner Praxis, rechts: Die Belange junger Zahnmediziner sind für Weitkamp eine Herzensangelegenheit: 2009 unterstützte er die Gründung des Bundesverbands der Zahnmedizinischen Alumni (BdZA) – und ist heute noch dort aktiv. Das Foto entstand 2005 auf der IDS in Köln. Fotos: Günnewig (l.), zm-Archiv (r.) Weitkamp beim Neujahrsempfang des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler Foto: zm-Archiv 50 Gesellschaft
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