Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm 108, Nr. 14, 16.7.2018, (1690) Nachruf zum Tod von Lothar Scheibe Am 12. Mai 2018 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit Lo- thar Scheibe. Herr Scheibe wur- de am 16. Januar 1948 geboren. Er trat am 1. März 1977 in die Dienste der KZBV ein. Als Leiter der Statistikabteilung war er der unangefochtene Herr der Zah- len. Seine akribische Methodik, die er immer mit spitzem Bleistift und einem dicken Block entwarf, brachte er dem Vorstand an- schließend nahe. In vielen Ge- sprächen gewa der Vorstand mit der Zeit Einblick in seine Arbeits- weise. Herr Scheibe bildete mit seinen Zahlenwerken und Berechnun- gen die Grundlage für die Gespräche der verschiedenen KZBV-Vorstände mit der Politik und den Krankenkassen. Insbe- sondere konnte der Vorstand in der Zeit meiner Zugehörigkeit auf der Basis seines Zahlen- materials seine erfolgreichen Ver- handlungen zu den Projekten „Umrelationierung des BEMA“, „Einführung des Festzuschuss- systems“ und „Einführung des Konzeptes der Alters- und Behin- dertenzahnheilkunde“ – um nur einige zu erwähnen – führen. Ein weiteres Werk ist das Statistische Jahrbuch der KZBV, das die Entwicklung der zahnärztlichen Behandlung und der zahnärzt- lichen Praxen beschreibt. Jahr für Jahr wurde dieses Zahlen- material, das als Standardwerk bundesweit anerkannt ist, von Herrn Scheibe und seinen Mit- streitern erstellt. Sie ließen sich nicht beirren und beeinflussen. Nicht zuletzt die Verlässlichkeit seiner Arbeit und auch die gute Vermittlung seiner Gedanken und seine Herleitungen haben ihm eine hohe Reputation bei Politik und Krankenkassen einge- bracht – er war anerkannt und sein Wort galt. Nach seinem Übertritt in die Rente stand Herr Scheibe bis zu seiner Krankheit noch weiterhin mit einer halben Stelle seinem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite. So konnte er eine ge- ordnete Übergabe gewährleisten und eine weiterhin gut aufge- stellte Statistikabteilung hinter- lassen. In vielen Sitzungen, zuletzt anlässlich der Anpassung der Festzuschüsse, habe ich Herrn Scheibe in seiner besonderen Art schätzen gelernt. Im Rahmen der vielen Abende, die wir im An- schluss an die Sitzungen unter anderem zur Umrelationierung des BEMA verbracht haben und in denen wir unsere jeweils letzte Sitzung gemeinsam analysierten und auch viele Gespräche abseits der Arbeit geführt haben, habe ich Herrn Scheibe auch privat kennen und schätzen gelernt. Mein Mitgefühl gilt seinen Kin- dern, die im letzten Jahr bereits den Tod ihrer Mutter hinnehmen mussten. Ich werde Herrn Scheibe, mit dem ein Urgestein und Original der KZBV verloren geht, stets ein ehrendes Andenken bewahren. Dr Günther E. Buchholz, ehem. stellvertr. Vorsitzender des Vorstandes der KZBV Foto: privat Aufruf Umfrage zum adjuvanten Einsatz von Antibiotika in der Parodontitistherapie In Zusammenarbeit mit den Zahnärztekammern in Deutsch- land führt die Klinik für Zahn- erhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums Schleswig- Holstein (UKHS) derzeit eine kurze Online-Umfrage unter allen in einer Praxis tätigen Zahnärzten sowie Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen zur Behandlung der Parodontitis mit Antibiotika durch. „Die Umfrage hat zum Ziel die präferierte Auswahl der Antibiotika sowie den Stellenwert und Indi- kation einer Antibiotikagabe im Rahmen der Parodontitistherapie zu untersuchen“, heißt es in einem gemeinsamen Aufruf von PD Dr. Christian Graetz, Dr. Sonja Sälzer, Dr. Jonas Conrad sowie Prof. Dr. Christof Dörfer. „Da es sich um ein spezifisches Thema der Ver- sorgungsforschung handelt, sprechen wir explizit Sie an, in der Praxis niedergelassene Kolle- ginnen und Kollegen, die Sie die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland tragen.“ Der anonyme Online-Fragebogen ist in zwei Bereiche aufgeteilt – darunter finden sich Fragen zur Person wie Alter, Bundesland und Lage der Praxis sowie spezifische Fragen zur Antibiotikaanwendung. „Wir benötigen Teilnehmer aus allen Regionen von Deutschland, da, wie auch aktuell auf der Euro- Perio in Amsterdam eindrucks- voll von Prof. Mombelli (Genf) gezeigt, große Unterschiede in der Anwendung der Antibiotika für Europa bestehen“, sagt Graetz. „Wir würden uns daher sehr über Ihre Unterstützung des Forschungsprojekts durch Teil- nahme über den QR-Code in den folgenden vier Wochen freuen.“ nb/pm Scannen Sie den QR-Code und machen Sie bei der Umfrage mit! Oder nutzen Sie den Link http://umfrage-konspar.net 90 Persönliches

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