Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15

zm 108, Nr. 15-16, 16.8.2018, (1724) Ab Januar 2019 können in stationären Pflegeeinrichtungen 13.000 Pflegekräfte neu eingestellt werden – eine erste wichtige Etappe zur Verbesserung der Pflege. Foto: zm-mg Für die zahnärztliche Versorgung pflegebe- dürftiger Menschen seien die Maßnahmen ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richung, betonte der Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Wolfgang Eßer. „Da die technischen und hygienischen Voraussetzungen vor Ort in der Regel nicht gegeben sind, können nicht alle Behandlungen in der stationären Ein- richtung oder in der ambulanten Pflege- situation selbst erbracht werden. Vielmehr müssen die Patienten in vielen Fällen zur Be- handlung in die Zahnarztpraxis gebracht werden. Hierzu musste bislang neben der ärztlichen Verordnung einer Krankenfahrt auch die Genehmigung der Krankenkasse vorliegen. Ein erheblicher und völlig unnöti- ger bürokratischer Aufwand für Zahnärzte, Pflegepersonal und Kassen, denn in der Regel werden diese Fahrten immer anstandslos genehmigt. Der Wegfall dieser Regelung verringert also künftig nicht nur Bürokratismus, sondern trägt auch dazu bei, die Patienten schneller zu versorgen.“ Auch die neuen Vorgaben für Videosprech- stunden im zahnärztlichen Bereich hält Eßer für richtig: „Die aufsuchende Betreuung im stationären und häuslichen Umfeld ist eine immense Herausforderung für den Berufs- stand. Gerade dort müssen alle technischen Innovationen – also auch telemedizinische Leistungen und Videosprechstunden – ein- gesetzt werden können, wenn dadurch eine effizientere und effektivere Versorgung or- ganisiert werden kann.“ Die geplante dreimonatige Frist für die Ver- mittlung von Kooperationsverträgen zwi- schen Heimen und Zahnärzten durch die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen lehnt Eßer dagegen ab: „Fristen und Zwangsmaß- nahmen sind kein guter Ansatz. Statt zu dro- hen, sollte die Politik vielmehr motivierende Maßnahmen beschließen. Das wird auf Dauer eher helfen, die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu lösen.“ ck \ Lesen Sie zum Thema auch den Leitartikel von KZBV-Chef Dr. Wolfgang Eßer auf S. 6. Kabinett beschließt Pflegepersonal-Stärkungsgesetz In der Pflege tut sich was „Es tut sich was in der Pflege!“ Da hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn recht: Anfang August hat das Bundeskabinett den Entwurf des Pflegepersonal- Stärkungsgesetzes (PpSG) beschlossen – inklusive dem „Sofortprogramm Pflege“. Der Kabinettsentwurf enthält im Vergleich zum Referentenentwurf viele – auch für Zahnärzte – wichtige Neuerungen. 12 Politik

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=