Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15
zm 108, Nr. 15-16, 1 6.8.2018, (1743) jede andere Entwicklung am Markt würde auch die Industrialisierung in der Zahnmedizin nicht erfolgen, wenn die Marktteilnehmer keine Vorteile davon hätten. So nehmen junge Zahnärzte gerne die Möglichkeit wahr, zunächst eine Anstellung in einer größeren Einheit anzunehmen. Aber auch die ältere Generation der Inhaber von Zahn- arztpraxen ergreift immer häufiger die Chance, ihre Praxis an Investoren zu verkaufen und gegebenenfalls anschließend mit redu- ziertem Arbeitspensum in der Anstellung noch weiter tätig zu sein. Patienten wiederum nutzen gerne das Serviceangebot beispiels- weise in Form von ausgedehnten Öffnungs- zeiten oder fallweise auch günstigeren Leis- tungen. Zahnärzte und Patienten nehmen neue Angebote an Offensichtlich treffen die neuenMöglichkeiten der Berufsausübung in den MVZ oder grö- ßeren Verbünden durchaus auf Resonanz in der jungen Zahnärztegeneration. Sich in modern ausgestatteten Praxen vorwiegend auf die zahnärztliche Tätigkeit zu konzen- trieren, ist für einige durchaus verlockend. Denn dort sorgt ein zentrales Management für einheitliche Arbeitsorganisation und Außenwahrnehmung. DemZahnarzt werden administrative Pflichten abgenommen und er muss sich auch nicht weiter um die Patientengewinnung kümmern. Allerdings hat das seinen Preis, nämlich den der freien Gestaltung seiner Tätigkeit, der Flexibilität und der Freiräume sowie des höheren Ein- kommens, das eine eigene Praxis ermög- licht. Was können wir also tun, um denjeni- gen, die den Wunsch haben, Patienten in einer eigenen Praxis zu behandeln, unein- geschränkt Entscheidungen zu treffen und den Arbeitsplatz selbst zu gestalten, dies auch zu ermöglichen? Was ist an Unterstüt- zungen denkbar und machbar, wenn die Vorstellungen der Zahnärzte von der Berufs- ausübung unterschiedlich sind und sich im Laufe der beruflichen Karriere auch noch verändern? Klar ist zunächst, die einzig rich- tige Lösung gibt es nicht, unterschiedliche Modelle müssen her. Mögliche Lösungsansätze für Zahnarztpraxen Eine Baustelle ist die Suche nach Praxisnach- folgern, die sich oftmals schwierig gestaltet. Entsprechend wäre ein wesentlicher Ansatz- punkt, den Generationswechsel an dieser Stelle zu fördern. Würde die Praxis zum Zeit- punkt der geplanten Abgabe modernen Standards entsprechen und der Einstieg beispielsweise durch einen Coach begleitet werden, wäre sie für junge Zahnärzte ver- mutlich auch attraktiver. Auch Maßnah- men, die die administrativen Aufgaben oder die Praxisführung unterstützen würden, könnten die Entscheidung zur Übernahme einer Praxis erleichtern. Wir müssen also weiterdenken, zum Beispiel über Servicekonzepte mit unterschiedlichen Dienstleistungspaketen und digitalen Lösun- gen für die zahnärztliche Praxis. Sie könnten entsprechend dem Bedarf des Praxisinhabers modular zur Verfügung gestellt werden, um ihn bei administrativen Tätigkeiten zu ent- lasten und so mehr Zeit für den Patienten zu gewinnen. Vor dem Hintergrund, dass junge Zahnärzte häufig vor der Niederlassung in einer eigenen Praxis zögern, weil sie das finanzielle Risiko scheuen, zu viel Bürokratie fürchten und Respekt vor unternehmerischen Herausfor- derungen haben, wären aber auch Kom- plettlösungen eine Alternative. Diese könnten sowohl eine Praxisinfrastruktur als auch die Administration und das Management zur Verfügung stellen. In diesem Fall würde der Zahnarzt ohne Investitionsaufwand und unternehmerisches Risiko, jedoch als eigener Foto: adobe stock_dederer Über 30.000 Produkte ständig verfügbar! EMS Eurodent Kavo Melag Sirona Siemens Ultradent W&H Über 1.000 Produkte ständig verfügbar! Arbeitshocker Behandlungseinheiten Kompressoren Pulverstrahlgeräte Röntgengeräte GEBRAUCHT ERSATZTEILE www.refit.dental
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=