Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15

zm 108, Nr. 15-1 6, 16.8.2018, (1757) erheblich. Nicht selten sind in solchen Pra- xisstrukturen daher mehrere Teilhaber oder Partner mit kleineren Anteilen zu finden, die sich gemeinsam mit dem Hauptinhaber – zumeist Gründer – um die Geschicke der Praxis kümmern. Diese beiden Arten der Übergabe – nennen wir sie wertkonservativ- klassisch – sollte die erste Wahl für jede Ab- gabepraxis sein! Eine expandierende Nachbarpraxis: Eine passende Alternative kann der Verkauf an beziehungsweise der Zusammenschluss mit expandierenden Praxen in der Nachbar- schaft sein. Nicht selten sind Inhaber florie- render Praxen daran interessiert, ihr Ein- zugsgebiet zu vergrößern. In diesen Fällen ist die wirtschaftliche Grundlage zumeist für den Erwerb kleinerer bis mittlerer Einheiten gegeben, ebenso das fachliche Know-how in der Führung größerer Einheiten. Überregionale Ketten und Investoren: Die letzte, momentan in der Kollegen- schaft und in der Presse heiß diskutierte Möglichkeit ist der Verkauf an eine Pra- xiskette beziehungsweise an einen In- vestor. Zwar ist sichergestellt, dass die fi- nanzielle Basis des Käufers solide ist. Frag- lich ist aber, wie groß das fachliche Wissen der Kaufinteressenten ist und welche lang- fristigen Absichten diese verfolgen. In den allermeisten Fällen ist ein Verbleib des ver- kaufenden Zahnarztes in der Praxis er- wünscht, um gemeinsam einen fachlichen Nachfolger aufzubauen und die Strukturen zu optimieren. Dieses Vorgehen ist – ebenso wie der Verkauf an regional organisierte Strukturen – insbesondere für mittlere und große Praxen interessant. Grundsätzlich empfehle ich – mit meiner Erfahrung aus über 15 Jahren Dentalmarkt – immer die Förderung der Freiberuflichkeit und dementsprechend den Verkauf an einen Nachfolger aus der eigenen Praxis oder aus dem zahnmedizinischen Nachwuchs. Die nähere Betrachtung zeigt allerdings deutlich, dass Praxen mit mehr als 40 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen im höheren Millionenbereich nicht „einfach mal so“ übergeben werden können. Nicht nur der finanzielle Aspekt schreckt viele Interes- senten ab, auch der erhöhte Aufwand an Organisation und Struktur ist nicht jeder- manns Sache. Ich habe in den letzten Jahren kaum eine Übergabe von Großpraxen außer- halb familiärer Bünde erlebt. Wundern Sie sich daher nicht, wenn Ihre Praxis vielen Kolleginnen und Kollegen hochinteressant erscheint, gleichzeitig aber nur wenige oder keine konkreten Angebote eingehen. Für eine professionell aufgebaute und geführte Zahnarztpraxis findet sich immer der richtige Nachfolger! In diesem Sinne … Ihr Christian Henrici Henrici@opti-zahnarztberatung.de www.opti-zahnarztberatung.de Mit der Erfahrung aus mehr als 2.100 umfassenden Mandaten in zehn Jah- ren beantwortet der Praxisexperte und Hauptgesellschafter der Opti Zahnarzt- beratung Fragen von Mandanten und Lesern zum Unternehmen Zahnarzt- praxis. Der Einblick in seinen „Praxis“- Alltag soll Lösungsansätze aufzeigen, um Problemen in der Praxis so früh wie möglich be- gegnen zu können. Oder besser – um diese gar nicht erst entstehen zu lassen. \ Henrici hilft – der Praxisflüsterer Fotos: [M] nosorogua/martialred-Fotolia.com/zm-mg www eve-rotary.com SET RA 306 Für Keramik EINE FORM FÜR JEDE OBERFLÄCHE

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