Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 15

zm 108, Nr. 15-16, 16.8.2018, (1759) die Stevensons Text grundiert, von der Dualität von Gut und Böse und der Dünn- heit des zivilisatorischen Firnisses, unter dem sich das Rohe und Animalische des Menschen verbirgt, ist dagegen so aktuell wie eh und je. Unerkannt pöbelt es sich leichter! Im Internet, diesem kuscheligen Raum ge- fühlter Privatheit, findet sich eine Flut von dem, was der Netzaktivist Sascha Lobo plas- tisch „Endsätze“ nennt: Halbsätze, Rand- bemerkungen, vermeintlich scherzhafte Kommentare, die einen Bruch für immer be- deuten. Es mag extremere Beispiele geben, aber auch für Personenbewertungsportale gilt diese Erkenntnis. Der Bundesgerichtshof formuliert vornehmer: „[D]er Betrieb eines Ärztebewertungsportals [bringt] im Ver- gleich zu anderen Portalen, insbesondere Nachrichtenportalen, schon von vornherein ein gesteigertes Risiko für Persönlichkeits- rechtsverletzungen mit sich.“ Vor diesem Hintergrund haben die Karls- ruher Richter den Plattformbetreibern im Be- schwerdefall erhöhte Prüfpflichten auferlegt. Das ändert freilich nichts daran, dass diejeni- gen, die sich zum Objekt anonymer Laien- kritiker machen lassen müssen, einer perma- nenten Beobachtungslast unterliegen. Dabei geht es nicht nur um die digitale Reputation, sondern auch um handfeste wirtschaftliche Interessen. Auf jameda, das sich vom kleinen Start-up längst zum umsatzstarken Unternehmen ge- wandelt hat, suchen monatlich mehr als 5,5 Millionen Patienten nach einem Arzt. Bewer- tungen werden da zur harten Währung. In dieser Situation mögen manche versucht sein, ihrem Glück ein wenig auf die Sprünge zu helfen – in London schaffte es eine Gartenlaube dank begeisterter Bewertungen von Freunden und Bekannten zum beliebtesten Restaurant der Stadt, ohne je ein Essen geschickt zu haben –, andere mögen eher befürchten, von einem neidischen Kollegen in Misskredit gebracht zu werden. Es verwundert jedenfalls nicht, dass die Manipulationsanfälligkeit von Be- wertungen ein Dauerthema ist. Hartnäckig hält sich außerdem das Gerücht, bei jameda würden Ärzte besser abschneiden, die für ihr Profil bezahlen. Der Vorwurf liegt nicht fern. Dass sich jameda in erster Linie darüber finanziert, Ärzten Premium-Pakete zu ver- kaufen, ist – gelinde gesagt – delikat. Wie hältst du es mit der Neutralität? Wer 139 Euro im Monat für ein Platin-Paket bezahlt, wird (zu Recht) eine Gegenleistung erwarten. Umgekehrt liegt es in jamedas ur- eigenem geschäftlichem Interesse, möglichst MEHR VON A L L EM Mehr Zeit, mehr Übersicht, mehr Umsatz: Mit CHARLY, der Praxismanagement-Software von solutio, erledigen Sie in wenigen Klicks Ihre Verwaltungsaufgaben effizienter. Eine bis ins Kleinste auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Benutzerführung schenkt Ihnen mehr Übersicht. Und dank vordefinierter Abrechnungsprozesse haben Sie mehr von jeder Behandlung – bis zu 20 Prozent. Mehr Informationen oder Beratungstermin unter: www.solutio.de/software-charly/ CHARLY by solutio Ex ze l l enz im Pr a x i smanagement 47

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=