Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
zm 108, Nr. 17, 1.9.2018, (1960) Marie-Therese Herkel und Albertina Herkel „Die Praxis möchte ich zusammen mit meiner Schwester Albertina führen“, er- zählt Marie-Therese Herkel, die ältere der beiden Schwestern. „Das hat zum Beispiel den Vorteil, dass man sich in vielen Fällen gegenseitig unterstützen kann, etwa im Krankheitsfall, und dass man sich die Ver- antwortung in vielen Bereichen teilen kann.“ Gemeinsam mit ihren Eltern planen sie, sich im September 2019 niederzulassen. Sie hätten gerne die elterliche Praxis fortge- führt, doch sind die Räumlichkeiten zu klein. „Ob wir zu Anfang alle vier Praxisinhaber sind oder unsere Eltern eine Weile angestellt bleiben und dann peu à peu bis zur Rente ihre Arbeitszeit reduzieren, müssen wir noch sehen.“ Fest steht: Die Junior-Herkels gründen an einem neuen Ort neu, die Stadt bleibt dieselbe: Bad Rappenau zwischen Heidelberg und Heilbronn. Die Planung befindet sich noch in der An- fangsphase, aber das Ziel ist, bis September 2019 ein Konzept erarbeitet zu haben, mit dem alle zufrieden sind. Dies liegt auch an Marie-Therese Herkels persönlicher Situation. Im Januar erwartet sie ein Kind. Wie die Betreuung des Nachwuchses aussehen wird, steht noch nicht fest: „Mein Mann und ich wollen im ersten Lebensjahr für das Kind da sein und uns mit der Elternzeit gegebenenfalls abwechseln.“ Ein Vorteil der Selbstständigkeit besteht aus ihrer Sicht darin, Arbeitszeiten flexibel anpassen zu können. So müsse man auch nicht allzu lange zu Hause bleiben. „Leider hat man als schwangere Frau keine rechtlich-finanzielle Unterstützung in der Selbstständigkeit“, be- dauert Herkel. „Und im Angestelltenverhält- nis wird einem die Entscheidungsfähigkeit genommen weiter zu arbeiten, auch wenn man die Risiken selbst sehr gut einschätzen und ohne Probleme für sich wie auch für das Ungeborene den Beruf weiter ausüben könnte. Das ist keine Gleichberechtigung“, beklagt die Gründerin in spe. Ihr Entschluss steht jedoch fest, denn: „Selbstständigkeit bedeutet für mich Selbst- verwirklichung. Als Praxisinhaberin kann ich meine Ideale und Ideen umsetzen. Als Angestellte muss man doch über vieles diskutieren, und es dauert lange, bis man ein Okay bekommt. Das fängt schon bei Kleinigkeiten an, ob man bestimmte Mate- rialien verwenden darf oder nicht.“ Die Zahnmedizin sei ein Berufszweig, bei dem sich ständig neue Technologien etablieren. „Das Gute daran ist, dass ich dann entschei- den kann, in welche Richtung bestimmte Schwerpunkte der Praxis gelegt werden können und welche Weiterbildungen hier- Vier Gründerinnen im Porträt Niederlassung jetzt Vier Frauen, drei Geschichten: Marie-Therese Herkel und Albertina Herkel, Nora Wellenberg und Stephanie Cabot wollen gründen und haben vor Kurzem oder Längerem gegründet. Foto: privat µ Selbstständigkeit bedeutet für mich Selbstverwirklichung. Als Praxisinhaberin kann ich meine Ideale und Ideen umsetzen. Als Angestellte muss man doch über vieles diskutieren. Marie-Therese Herkel Fläche: 286 Quadratmeter in einem Neu- bau, geplant sind fünf Behandlungs- räume, davon einer für die Prophylaxe Preis: steht noch nicht fest, da er zum einen noch zu verhandeln ist und zum anderen noch nicht entschieden ist, ob die Schwestern kaufen oder mieten werden Zahl der Mitarbeiter (ZFA und Auszubil- dende): steht ebenfalls noch nicht fest, die Herkels wollen aber grundsätzlich ausbilden Biografie: Albertina Herkel 1989 in Heilbronn geboren 9/2009–1/2012 Ausbildung zur Zahn- technikerin 10/2012–12/2017 Zahnmedizinstudium an der Universität Witten Herdecke, Zertifikat Behindertenorientierte Zahnmedizin 3/2016–4/2017 Ausbildung TCM, Schwerpunkt Akupunktur seit 05/2017 Assistenzzahnärztin in der elterlichen Praxis Biografie: Marie-Therese Herkel 1987 in Heilbronn geboren 10/2007 Studium der Zahnmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 12/2012 Approbation als Zahnärztin 2018 Promotion in der Neurologie des Universitätsklinikums Heidelberg 2013–2015 Vorbereitungsassistenzzeit in Karlsruhe 2015–2018 Weiterbildungsassistentin für Oralchirurgie in Karlsruhe und Landau 2018 Fachzahnärztin Oralchirurgie Eckdaten 120 zm–starter
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