Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm 108, Nr. 17, 1.9.2018, (1978) Dass in einem marktwirtschaftlichen Um- feld, auch in einer sozialen Marktwirtschaft, Gewinne für Unternehmer gesellschaftlich akzeptabel sind, steht grosso modo nicht infrage. Die Chance zur Gewinnerzielung ist ein enorm bedeutsamer Motivationsmotor. Doch bei Gewinnen für Heilberufler werden selbst die Industrie- und Arbeitgeberverbände, die ansonsten nicht auf die Idee kämen, diese zu verteufeln, vorsichtig – und vermuten schnell die Verschleuderung von Sozialversi- cherungsbeiträgen, die ihre Umsatzrendite schmälern. Ist das Gesundheitswesen in Sachen Unternehmensgewinn etwa ein Ausnahmebereich? Werfen wir einen Blick auf das ordnungs- politische Setting, in dem die heilberufliche Tätigkeit erfolgt, ehe wir auf die Frage ein- gehen, ob Heilberuflern für ihre Berufs- ausübung nur Kostenerstattung oder auch Gewinne zustehen. Die Leistungserbringung durch Ärzte und Zahnärzte, Apotheker, Pflege- berufe, Krankenhäuser und Pflegeheime, Gesundheitshandwerker, wie Optiker und Hörgeräteakustiker, erfolgt in einem beson- deren und deshalb auch besonders regu- liertem Umfeld – nicht nur in Deutschland, sondern auch in praktisch allen anderen entwickelten Staaten der Welt. Warum entscheiden sich Länder bei ihren Gesundheitswesen für besondere System- regulierungen? Selbstverständlich könnte ein Staat sein Gesundheitswesen auf der Basis Ein Plädoyer für den unternehmerisch tätigen Heilberufler Gewinne sind nicht unanständig! Von mehr Präsenzzeiten der Ärzte, zahnärztliche High-End-Versorgung, mehr Leistungen in der Pflege bis zur durchgehenden Digitalisierung: Natürlich will man neue oder zusätzliche Leistungen im Gesundheitswesen haben. Doch wenn es um die Vergütung geht, werden die Lippen meist schmal, und es heißt „Das ist alles schon in die bisherigen Honorare eingepreist“ oder „Wir akzeptieren maximal die Erstattung notwendiger Kosten“. Aber Gewinne für Heilberufler? Nö! Sind offenbar zu einem Tabu geworden. Brechen wir es auf, sprechen wir es an! Dürf en H e i lb er ufle r, die in ga nz bes on de rer W e i s e d e m Pa ti en te n w oh l v e rp fl ic ht et s in d , in e in e m h oc hr eg ul ie rten G es u n dh ei t s syst em m it i h r en A r z tp ra xe n und A potheken Ge wi nne ma ch en ? Ke ine leic h t z u b e an tw or t e nd e Fra g e. Foto: adobe.stock - wladimir1804 138 zm–starter

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