Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
zm 108, Nr. 17, 1.9.2018, (1984) Bei den Hausärzten ist das Problem bekannt: Immer weniger Ärzte lassen sich in ländlichen Gebieten nieder. Die Folge: eine schlechtere hausärztliche Versorgung, was vor allem für ältere und immobile Patienten zu einem Problem wird. Soweit möchten es die Zahn- ärzte im Bezirk Westfalen-Lippe nicht kom- men lassen: Sie entwickelten für Studierende der klinischen Semester ein Hospitations- programm auf dem Land. Die Initiatoren – KZV-Chef Dr. Holger Seib und Kammer- präsident Dr. Klaus Bartling – sehen das Pro- jekt als Versuch, den Alltag als Zahnarzt im ländlichen Raum erfahrbar zu machen. Das Angebot soll auch dazu dienen, die Vorteile der Niederlassung in eigener Praxis insgesamt, besonders jedoch in den schlechter versorgten Regionen in Westfalen- Lippe zu zeigen. Eine weitere Zielsetzung: den Studenten eine Ergänzung zur studen- tischen Ausbildung zu bieten, um eben den Pilotprojekt in Westfalen-Lippe Zahnmedizinstudierende sollen Versorgung auf dem Land sichern Die Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZVWL) und die Zahnärztekammer (ZÄKWL) haben in Westfalen-Lippe ein Pilotprojekt angestoßen: Hospitationen für Zahnmedizin- studenten. Die Youngster sollen die zahnmedizinische Versorgung in strukturschwachen Gebieten sichern – und sich für die Niederlassung auf dem Land begeistern. Praxisch ef Uwe R eh met aus Wi tt en h of ft , dass d ie Idee der Fa mu latur au sgeb a u t wi rd : „Meine E rfahrung ist dur ch ge h e n d p os it i v ! Fü r b eid e Se iten eine Be re i che ru ng.“ Foto: privat Eine formale Unterversorgung existiert in Westfalen-Lippe aktuell (noch) nicht. In einzelnen Kreisen gibt es zwar einzelne schlecht versorgte Gemein- den, eine Kompensation erfolgt je- doch durch benachbarte gut versorgte Gebiete. Man kann also aktuell sowohl bei der zahnärztlichen als auch bei der kieferorthopädischen Versorgung in Westfalen-Lippe von einer ausreichen- den und guten Verteilung sprechen. Allerdings zeichnet sich auch für Zahn- ärzte in Westfalen-Lippe ein Schrump- fungsprozess der Niedergelassenen in einigen strukturarmen Regionen ab – auch erkennbar daran, dass dort teil- weise in den vergangenen fünf Jahren keine Praxisneugründungen oder Übernahmen erfolgt sind. Auch sind viele Zahnärzte in den Regionen über 55 Jahre alt, somit ist absehbar, dass langfristig der Ruhestand ansteht. Dann könnte es problematisch werden. Um dem entgegenzuwirken, arbeitet die KZVWL an den verschiedenen Pro- jekten. Kern der Konzepte ist eine frühe Einbindung der Studierenden und jungen Zahnmediziner. Chancen und Ziele Z UM H INTERGRUND 144 zm–starter
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