Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm 108, Nr. 17, 1.9.2018, (1870) Die CSA basiert mittlerweile auf der Lang- zeitbeobachtung von mehr als 12.000 be- fundeten vollkeramischen Restaurationen aus 150 Zahnarztpraxen, die über einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren nachunter- sucht wurden (Abbildung 1). Die Teilnahme an dieser multizentrischen internetbasierten Studie der Arbeitsgemein- schaft für Keramik (AG Keramik) ist kosten- frei und einfach: Die Praxen übermitteln anonymisiert zunächst die klinischen Aus- gangsbefunde – Zahnvitalität, Papillen- blutungsindex, Restaurationsgröße, Lage der Restauration und Zahntyp – unter Angabe ihrer klinischen Vorgehensweisen, der ver- wendeten Materialien sowie der Verarbei- tungstechniken an die AG Keramik. Unter www.csa-online.de werden die Daten in einem Passwort-geschützten Bereich einge- tragen, dabei erleichtern individualisierbare Voreinstellungen die Eingabe bei standardi- sierten Vorgehensweisen. Im Anschluss erhält der Teilnehmer eine grafische Darstellung seiner individuellen Befunddaten und Vorgehensweisen im Ver- gleich zu den Mittelwerten aller Studien- teilnehmer. Bei besonders auffälligen Unter- schieden zwischen Individualdaten und Mittelwert erhält er zusätzlich zur grafischen Aufbereitung einen Kommentar mit ent- sprechenden Hinweisen. So können eigene Vorgehensweisen hinterfragt und anonym mit dem Procedere anderer Zahnärzte ver- glichen werden (Abbildung 2). Im weiteren Verlauf untersuchen und doku- mentieren die CSA-Teilnehmer die von ihnen eingegliederten vollkeramischen Restauratio- nen und übermitteln ihre Nachuntersuchungs- befunde sowie Ereignisse an die AG Keramik. Wie bei den Einsatzbefunden ist der Down- load der aktuellen, individuellen Auswertun- gen direkt nach Eingabe der Daten möglich. Der Zahnarzt erhält neben einer grafischen Aufbereitung der Datenbank auch eine indi- viduelle Kaplan-Meier-Auswertung seiner persönlichen Langzeitergebnisse im Vergleich mit den Mittelwerten aller CSA-Teilnehmer. Restaurationen aus Vollkeramik funktionieren Die Studienergebnisse: Dank der großen Datenmenge können fundierte Aussagen über die Indikationsmöglichkeiten getroffen werden: Vollkeramische Restaurationen funktionieren! Es gibt auch keinen Hinweis auf Verschleiß bei längeren Liegezeiten: Die jährlichen Misserfolgsraten bleiben über den Beobachtungszeitraum von 20 Jahren konstant niedrig (Abbildung 3). Defekt- orientierte Inlays, Onlays und Teilkronen schneiden insgesamt besser ab als Voll- kronen. Innerhalb der Gruppe der Teilres- taurationen hat die Größe der Restauration überraschenderweise keinerlei Einfluss auf die Langzeitprognose (Abbildung 4). So erfolgreich sind Keramikrestaurationen Bernd Reiss Therapieentscheidung, Materialverarbeitung und Komplikationsmanagement sind die drei entscheidenden Faktoren für den Erfolg im Praxisalltag. Die Ceramic Success Analysis (CSA) bietet hierfür für vollkeramische Restaurationen ein Optimierungs- instrument mit konkreten praktischen Empfehlungen für den Zahnarzt. Abbildung 1: Ausgangssituation, eingesetzte Restauration und Befund nach mehr als 20 Jahren Quelle: Reiss 30 20 Jahre CSA

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=