Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
zm 108, Nr. 17, 1.9.2018, (1929) Für eine Infektion ist es aber letztlich un- erheblich, ob sie durch ein Instrument mit bestimmungsgemäßem oder nicht-bestim- mungsgemäßem Einsatz hervorgerufen wurde. Gleichwohl ist durch die KRINKO diese Zweckbestimmung auch für andere Fachgebiete der Medizin gewählt worden. So werden beispielsweise flexible Endoskope wie Gastroskope oder Koloskope musterhaft als Instrumente der Risikoklassifizierung „semikritisch B“ aufgeführt, obwohl zahlreiche Untersuchungen mit diesen Instrumenten okkult oder sichtbar blutig verlaufen. Eine ähnliche Risikobewertung bezüglich der mikrobiologischen Anforderungen wird im europäischen Arzneibuch [Pharmacopoea Europaea, 2014] auch für Mundspüllösungen vorgenommen (Tabelle 2). Eine Sterilität wird von Mundspüllösungen nicht gefordert. Es besteht lediglich die Forderung nach defi- nierten Grenzkeimzahlen und Abwesenheit definierter Indikatorkeime, obwohl Mund- spüllösungen mit Sicherheit auch Schleim- hautverletzungen benetzen. Aus mikrobiologischer Sicht In der Zahnmedizin ist die Vermeidung einer Kreuzinfektion durch Viren (wie Hepatitis B, HIV) besonders wichtig. Infektionen durch Sporen spielen demgegenüber praktisch keine Rolle. Dennoch wird als qualitativer Unterschied zwischen den in der Zahnarzt- praxis üblichen Desinfektions- und Sterili- sationsverfahren von Mikrobiologen die Sporizidie der Sterilisationsverfahren heran- gezogen. Endosporen werden von Bakte- rien der Gattungen Bacillus und Clostridium gebildet und durch Desinfektionsverfahren in der Regel nicht ausreichend abgetötet. Die überwiegende Anzahl der Bazillen ist apathogen. Infektionen durch Bacillus cereus, einem ubiquitär in der Umwelt vorkommen- Nach den in Deutschland als Stand der Wissenschaft geltenden Empfeh- lungen der KRINKO ist nur für zahn- ärztliche Instrumente, die bestim- mungsgemäß die Haut oder Schleim- haut durchdringen und dabei in Kon- takt mit Blut kommen, eine Sterilisati- on zwingend erforderlich (kritische In- strumente). Dies kann behördlich ein- gefordert werden. Hat der Zahnarzt bei definierten Instrumenten aus seiner praktischen Erfahrung Zweifel an dieser formellen Einstufung, sollten semikritische In- strumente abschließend (unverpackt oder verpackt) dampfsterilisiert wer- den. Die Instrumente werden damit nicht zwangsläufig als kritische Instrumente klassifiziert. 89 Validiertes Aufbereite n Alles aus einer Hand Eurosafe 60 Desinfizieren Verpacken Euroseal ® Valida Sterilisieren E10 Live vor Ort auf den Fachmessen in: Dortmund, Leipzig, Stuttgart, München und Frankfurt www.euronda.de
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