Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
zm 108, Nr. 17, 1.9.2018, (1849) MVZ – Und in den Vordergrund rückt der Kommerz ... Zu den Beiträgen „KZBV-Vertreterversammlung in Köln: MVZ: Strategien gegen den Ausverkauf“ und „Klausurtagung der BZÄK: MVZ greifen die Versorgungsstruktur an“, zm 14/2018, S. 34–37. Die Kommerzialisierung der medizinischen Versorgung ist eine verhängnisvolle Entwicklung und wird unsere Gesellschaft mit Sicherheit auch noch viel Geld kosten, denn für die Schäden, die absehbar entstehen werden, werden nicht die Investorengruppen, sondern die Steuerzahler aufkommen müssen. Das Problem des niedergelassenen Zahnarztes, sich gegen die mächtige Konkur- renz der MVZs behaupten zu müssen, ist allerdings weitgehend hausgemacht. Viele unsinnige Entwicklungen wurden von unseren Berufsvertretungen nicht verhindert oder sogar mitgetragen: Mit der Aufhebung des Werbeverbots wurde die Show wichtiger als die Leistung. Großunternehmen können sich zudem teure Werbestrategien leisten. Werbeagenturen jedoch werden das in den Vordergrund setzen, was dem Kommerz dient und damit gerät die ärztliche Leistung des Zahnarztes immer weiter in den Hintergrund. Die Werbeaussagen sind schon jetzt oft auf dem Niveau einer Waschmittelreklame. Die ausufernde Bürokratisierung und die Dokumentationsexzesse belasten die Praxen wie jeden Kleinunternehmer immens und verschaffen Großunternehmen somit bedeutende Vorteile. Ein Großunternehmen hat keine Schwierigkeiten, eine/n Mitarbeiter/in für die Bewältigung dieser Aufgaben bereitzustellen, ein Kleinunternehmer dagegen schon. Würden die RKI-Richtlinien, die Qualitätssicherung, die Daten- sicherung und ähnliche Anforderungen in praxisgerechte und machbare Formen gebracht werden, wäre schon viel erreicht. Zudem gilt es, der ärztlichen Tätigkeit des Zahnarztes die ihr gebührende Bedeutung zu verschaffen. Vorrangig bin ich Zahn- mediziner und nicht Kosmetiker. Wolf Schillinger, Hamburg 9 Die zm-Redaktion ist frei in der Annahme von Leserbriefen und behält sich sinnwahrende Kürzungen vor. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch in der digitalen Ausgabe der zm und bei www.zm-online.de zu veröffentlichen. Bitte geben Sie immer Ihren vollen Namen und Ihre Adresse an und senden Sie Ihren Leserbrief an: leserbriefe@zm-online.de oder Redaktion Zahnärztliche Mitteilungen Behrenstraße 42 10117 Berlin Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. '$6 ,67 ',( .5g181* =LUNRQ 9ROONHUDPLNNURQH JHIUlVW XQG LQGLYLGXHOO YHUEOHQGHW +RKHU 7UDJHNRPIRUW bVWKHWLN /DQJOHELJNHLW -DKUH *DUDQWLH 4XDOLWlW ]X 6SLW]HQSUHLVHQ (XUR LQNOXVLYH 0DWHULDO =LUNRQ VRZLH JOWLJHU 0Z6W XQG ]]JO 9HUVDQGNRVWHQ QDFK %(/ ,, > +2&+:(57,*(5 =$+1(56$7= =8 *h167,*(1 35(,6(1 @ )5((&$// ::: '(17$/75$'( '(
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