Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17
zm 108, Nr. 17, 1.9.2018, (1931) oder Dampfsterilisator detektiert werden können. Die Validierung von maschinellen und manuellen Reinigungs- und Desinfektions- verfahren und eine korrekte Beladung der Geräte sind unbedingte Voraussetzungen für eine wirksame Aufbereitung. Bei der Be- ladung des Reinigungs- und Desinfektions- geräts ist durch geeignete Einsätze und sachgerechte Lagerung der Instrumente darauf zu achten, dass keine Spülschatten entstehen [Jatzwauk, 2017; Ebner et al., 2000]. Vor diesem Hintergrund verständlich erscheint die Forderung des US-amerika- nischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) beziehungsweise des Na- tional Center for Chronic Disease Prevention and Health Promotion: „Critical items, such as surgical instruments and periodontal scalers, are those used to penetrate soft tissue or bone. They have the greatest risk of transmitting infection and should always be sterilized using heat” [CDC, 2016]. Aus klinischer Sicht Systematische klinische Studien zur Häufig- keit von infektiösen Komplikationen nach konservierenden, prothetischen oder oral- chirurgischen Interventionen, die mit sterilen versus desinfizierten Instrumenten ausgeführt wurden, gibt es nicht. Bei verschiedenen konservierend- und prothetisch-restaurativen Interventionen wird seit Jahrzehnten mit- unter mit lediglich desinfizierten Instrumen- ten gearbeitet. Bei parodontologischen, zahnärztlich-chirurgischen und endodonto- logischen Eingriffen kommen demgegen- über traditionell sterilisierte Instrumente (al- lerdings nicht immer steril verpackt) zum Einsatz. Dies mag die historisch gewachsene Differenzierung in konservierend- bezie- hungsweise prothetisch-restauratives und oralchirurgisches Instrumentarium begrün- den. In einer Arbeit von Brewer aus dem Jahr 2016 wurden auch bei zahnärztlich-chirur- gischen Eingriffen keine Unterschiede in der Rate der Wundinfektionen gefunden, wenn mit unsterilen Handschuhen und damit möglicherweise mit durch diese kontami- nierten Instrumenten gearbeitet wurde [Brewer et al., 2016; Tzscheutschler, 2007]. Neben den zahnärztlichen Instrumenten müssen in der Tat auch andere bei der Behandlung verwendete Medizinprodukte Manuell aufbereitete (gereinigte und desinfizierte) semikritische Medizinprodukte, bei denen die Effektivität der Reinigung geringer als bei validierten maschinellen Aufberei- tungsverfahren ist, müssen abschlie- ßend unverpackt im Dampfsterilisator behandelt (desinfiziert) werden. 91
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