Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18

zm 108, Nr. 18, 16.9.2018, (2115) typischen ovalen Wurzelkanalquerschnitt, der häufig im Fall einer Wurzelkanalbehand- lung ein Instrumentieren von lingual und bukkal erforderlich macht (Abbildung 12). Dentinbrücken, die zu einer Aufteilung des Wurzelkanalsystems führen, finden sich in etwa 35 Prozent der Eckzähne mit einer Wurzel (Abbildungen 13 und 14). Wurzel- aufteilungen in bukkooraler Richtung treten relativ häufig mit 5 bis 12 Prozent auf [Pineda & Kuttler, 1972; Rahimi, 2013] (Abbildung 15). Probleme anatomischer Besonderheiten Die geringe Größe der klinischen Zahnkrone mit maximal 4 bis 5 mm Breite oder eine ge- drehte oder gekippte Zahnstellung allein sind große klinische Herausforderungen, das Wurzelkanalsystem im Fall einer endo- dontischen Behandlung vollständig dar- stellen zu können. Die tiefen Aufteilungen als Folge einer Dentinbrücke lassen sich ohne Nutzung eines Dentalmikroskops nur mit erheblichem Zahnhartsubstanzverlust darstellen, so dass der Langzeiterhalt des Zahnes mit der erhöhten Gefahr einer Verti- kalfraktur kompromittiert wird. Bei alters- oder reizbedingten Obliterationen des Wur- zelkanalsystems erhöht sich darüber hinaus das Risiko einer lateralen Wurzelperforation oder Instrumentenfraktur [Kvinnsland, 1989] (Abbildungen 16a und 16b). Die mikrobielle Infektion und die unvoll- ständige Wurzelkanalbehandlung lassen sich durch allein chirurgisch resektive Ver- fahren nicht korrigieren (Abbildungen 17 bis 20). Sofern eine retrograde Präparation, Abbildung 13: Rekonstruktion eines unteren Eckzahns nach MikroCT-Aufnahme mit drei hintereinander liegenden und konfluierenden Wurzelkanälen Foto: Frank Paqué Abbildung 14: Wurzelkanalaufteilung am Zahn 33: a) Der einwurzelige Zahn 33 lässt eine tiefe Wurzelkanalaufteilung vermuten. b) Im Verlauf der Wurzelkanalbehandlung bestätigte sich ein Wurzelkanalverlauf vom Typ III n. Vertucci (1–2–1) Fotos: Michael Arnold

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