Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18
zm 108, Nr. 18, 16.9.2018, (2118) Bei Erkältungen handelt es sich um sehr häu- fige, meist selbstlimitierende Erkrankungen. Die Beschwerden klingen üblicherweise innerhalb einer Woche ab. Eine Erkältung kann aber auch anhalten, mit einem erheb- lichen Krankheitsgefühl einhergehen und in eine Rhinosinusitis oder eine Bronchitis münden. Ursache von Erkältungen ist eine Virusinfektion der oberen Atemwege, die allerdings auch eine bakterielle Superinfektion fördern und beispielsweise zu einer Pneumo- nie oder einer Otitis media führen kann. Erkältungen entwickeln sich meist allmäh- lich. Sie können durch mehr als 200 ver- schiedene Viren, beispielsweise Rhinoviren oder Coronaviren, ausgelöst werden. Daher schützt die Infektion mit einem Virustyp auch nicht vor der nächsten Erkältung. Dieser grippale Infekt ist von der Influenza, der echten Grippe, abzugrenzen. Diese wird durch Influenzaviren verursacht, beginnt plötzlich mit Fieber und Schüttelfrost, Muskel- und Gliederschmerzen und einem starken Krankheitsgefühl. Während die Grippe üblicherweise als „Grippewelle“ verläuft, können Erkältungen praktisch das ganze Jahr über auftreten mit jedoch deutlichen Erkrankungsgipfeln beim Übergang vom Winter ins Frühjahr und beim Beginn der nasskalten Jahreszeit in den Herbstmonaten. Besonders häufig entwickeln Kinder Erkältungen. Sie erkranken sechs- bis zehnmal pro Jahr, Erwachsene meist zwei- bis viermal. Die Symptomatik kann vielgestaltig sein und ändert sich im zeitlichen Verlauf der In- fektion, wobei es fließende Übergänge gibt. Die Virusinfektion kündigt sich typischer- weise mit einem Kratzen im Hals oder Hals- schmerzen und mit häufigem Niesen an. Dann beginnt die Nase zu laufen, und meist entwickelt sich anschließend auch Husten, der unter Umständen hartnäckig ist und zum Teil über Wochen anhalten kann. Prophylaxe und Therapie Übertragen werden die Viren typischerweise als Tröpfcheninfektion beim Niesen und Husten über die Atemluft oder auch durch den Kontakt zu mit den Viren kontaminier- ten Flächen. Die beste Prophylaxe ist des- halb, den Kontakt mit erkrankten Personen möglichst zu vermeiden. Ist das – wie in der Zahnarztpraxis – nicht möglich, sollte durch hygienische Maßnahmen versucht werden, die Virusmenge, mit der das Immunsystem konfrontiert wird, möglichst zu limitieren. Besonders empfindlichen oder im Fall einer Erkältung bedrohten Menschen wie etwa Patienten mit einer chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD) oder einem schweren Asthma wird allgemein geraten, in der „Erkältungszeit“ größere Menschen- ansammlungen zu meiden. Es gibt zudem Empfehlungen zur Einnahme von Vitamin C und/oder Echinacea-Präpara- ten, wobei deren prophylaktische Wirksam- keit laut Aussagen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aber nur begrenzt ist. So zeigen Studien des internationalen Forschungs- netzwerks Cochrane Collaboration, dass die tägliche vorbeugende Einnahme von Vitamin C die meisten Menschen nicht vor Erkältungen bewahrt, dass sich aber so möglicherweise ihre Dauer verkürzen lässt. Erst mit der Einnahme zu beginnen, wenn Repetitorium Erkältung Husten, Schnupfen, Heiserkeit Erkältungsviren haben vor allem im Frühjahr und im Herbst Saison und machen auch vor dem Zahnarztstuhl nicht halt. Dabei verlaufen Erkältungen keineswegs immer harmlos, sondern können gravierenden Komplikationen den Weg bahnen. Neues und Bewährtes aus Medizin, Praxis und Forschung. Schnupfen kennt jeder. Was aber sind die Unterschiede zwischen einer akuten, einer chronischen und einer odontogenen Rhinosinusitis? Foto: adobe.stock - Africa Studio 106 Medizin
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