Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18
zm 108, Nr. 18, 16.9 .2018, (2061) in fast 100 Prozent der Fälle zu einer oralen Mukositis (im histopathologischen Sinne) in unterschiedlichen Schweregraden, selbst wenn diese klinisch nicht symptomatisch wird [Bollig, 2016]. Das Risiko der Entstehung einer oralen Mukositis und deren klinische Ausprägung sind unter anderem von der Gesamtdosis der Strahlentherapie (in Gy) und von den eingesetzten Chemotherapeutika abhängig. Während bei einer Radiotherapie das Risiko und die klinische Ausprägung der oralen Mukositis vom Zielvolumen und von der applizierten Strahlendosis abhängig sind, ist bei einer Chemotherapie die Inzidenz und Prävalenz stark von den eingesetzten Wirkstoffen abhängig, wobei Wirkstoffe wie zum Beispiel 5-FU (5-Fluoruracil), MTX (Methotrexat) oder Taxane ein besonders hohes Risiko einer oralen Mukositis mit sich bringen. Das Risiko einer oralen Schleim- hautentzündung und deren Schweregrad können aber auch von patientenindividuellen Risikofaktoren abhängen, wie beispielsweise Alter, Geschlecht, Mundhygiene und Grund- erkrankungen [Bollig, 2016]. Prävention und Therapie Die Prävention und Therapie der oralen Mukositis ist komplex, wobei der Prävention insgesamt bei fehlenden kausalen Ansätzen der größte Stellenwert zugesprochen wird. In der Literatur werden über 40 Optionen zur Prävention und Therapie beschrieben, wobei viele nur in einer der fünf beschrie- benen Phasen der oralen Mukositis wirken [Keiner, 2010]. Hinsichtlich der Prävention nehmen Zahnpflege, Optimierung der Mundhygiene, Schleimhautpflege und der engmaschige zahnärztliche Recall eine be- sondere Rolle ein. Neben den bekannten Maßnahmen, die im Zuge einer geplanten Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich durch- zuführen sind, wie zum Beispiel der Fluori- dierung mittels Fluoridierungsschiene zur Prophylaxe der Strahlenkaries als Folge der Xerostomie (Abbildung 6) und der Anfertigung eines Weichgeweberetraktors/ Strahlenschutzschiene (3 bis 5 mm dicke PMMA-Folien) als Abstandhalter zwischen metallischen Restaurationen und den Schleimhäuten und somit zur Dosisreduktion der Strahlung an den Schleimhäuten, gilt besonders die prätherapeutische Zahn- sanierung als eine der effizientesten Maß- nahmen, die sowohl der Prophylaxe einer infizierten Osteoradionekrose (Abbildung 3) als auch einer oralen Mukositis (Abbildungen 4 und 5) zugute kommen. In diesem Zu- sammenhang sollten sowohl zur Prophylaxe der infizierten Osteoradionekrose als auch der Mukositis alle konservierenden und prothetischen Maßnahmen abgeschlossen, laufende Parodontalbehandlungen beendet und entzündlich beherdete oder nicht erhal- tungswürdige Zähne vor Therapiebeginn entfernt sein. Sollten während einer laufen- den Radio- und/oder Chemotherapie und einer möglicherweise auftretenden oralen Mukositis zahnärztliche und/oder zahnärzt- liche-chirurgische Behandlungen erforderlich sein, sollten diese nach Möglichkeit und kri- tischer Prüfung der Indikation in Anlehnung an die aktuelle S2k-Leitlinie zur Infizierten Osteoradionekrose nach Abschluss der Akut- toxizität, also etwa sechs bis acht Wochen nach Abschluss der Radio- und/oder Chemo- therapie, durchgeführt werden [Krüger et al., 2018]. Verzicht auf reizauslösende Nahrungs- und Genussmittel Zusätzlich gilt der Verzicht auf scharfe Speisen, säurehaltige Getränke, Alkohol und Tabak als wichtige Maßnahme. Daneben spielt die Therapie der Symptome (zum Beispiel Schmerztherapie) und der Begleit- erscheinungen (Mangelernährung, Dehy- drierung, Mykosen) eine wichtige Rolle [Höller et al., 2015; Bockel et al., 2018]. Benzydamin-Hydrochlorid Als vielversprechende prophylaktische Option wird Benzydamin-Hydrochlorid beschrieben, das als Spüllösung und/oder Gel drei- bis fünfmal täglich angewendet werden kann. Dieser Substanz werden analgetische, anti- phlogistische und antimikrobielle Eigen- schaften bescheinigt. Bestandteile sind neben Benzydamin-Hydrochlorid auch Natrium- Hydrogencarbonat, Saccharin-Na, Polysorbat 20, Povidon K 25, Glycerol 85 Prozent, Hydroxyethylcellulose-Schleim 4 Prozent, Pfefferminzöl und Tartrazin [Keiner, 2010]. Mehr als 20 Jahre Langzeiterfahrungen aus der Praxis und Ergebnisse aus wissenschaftlichen Arbeiten zeigen drei entscheidende Vorteile: Höchste Biegefestigkeit u Maximierung der Bruchresistenz Dentinähnliche Elastizität u Minimierung von Wurzelfrakturen Mikro-retentive Netzstruktur u Maximierung der Adhäsion, u ohne Silanisierung Ich bin interessiert und möchte weitere Informationen. Ich bestelle TEST SETS : E.HAHNENKRATT GmbH Fon 07232/3029-0 / Fax 07232/3029-99 info@hahnenkratt.com EUR 19.95 zzgl.MwSt / Inhalt: 3 Wurzelstifte + 3 Bohrer EXATEC CYTEC CONTEC EXATEC CYTEC CONTEC Bitte Praxisstempel anbringen. Verrechnung über: NEU 1,0 mm ø NEU 1,1 mm ø
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