Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 18

zm 108, Nr. 18, 16.9.2018, (2102) Die Tipps und Tricks sind in fünf Bereiche unterteilt: Smart Praxis (eine elektronisch steuerbare Arbeitsumgebung, etwa via Smartphone oder Tablet, Audio, Video, E-Health und WLAN. Themenbereich Smart Praxis: „Elektronische Filteranlagen, die die Luft überwachen und nur bei Bedarf anspringen, halte ich für Zahnarztpraxen grundsätzlich für empfehlenswert. Sie entfernen Staub und Schadstoffe, reagieren in Echtzeit auf uner- wünschte Veränderungen. Geräte von hoher Qualität gibt es schon ab 300, 400 Euro.“ „Falls Sie viele ältere Patienten behandeln und sicherstellen wollen, dass man Sie recht- zeitig warnt, wenn diese auf der Toilette ohnmächtig werden, ist ein brandneues Radarsystem das Mittel der Wahl. Damit halten Sie auch alle Bestimmungen zum Persönlichkeitsschutz ein, es wird schließlich niemand gefilmt. Das System meldet nur, dass jemand im Raum gestürzt ist, nicht wer.“ „Von ,Voice Control‘, also Sprachsteue- rung, würde ich grundsätzlich abraten. Noch können diese Systeme nicht zwischen unterschiedlichen Sprechern unterschei- den. Im ungünstigsten Fall bekommt ein Pa- tient, ein Lieferant, ein Praktikant mit, mit welchen Befehlen Sie Ihre Technik steuern, und treibt damit Unsinn.“ „Für eine Temperatur, die sich immer den Gegebenheiten anpasst und sogar auf die verschiedenen Räume verändert werden kann, gibt es ,smarte‘ Thermostate. Ent- scheiden Sie sich für ein System, das schon länger am Markt existiert. Dann können Sie grundsätzlich Zuverlässigkeit voraussetzen, so sind auch Ersatzteillieferungen, Software- Updates und Kundendienst gewährleistet.“ Themenbereich Audio: „Für Patienten, die sich am Geräusch des Bohrers stören, sind geräuschunterdrückende Kopfhörer mit ‚Noise Cancelling‘ eine gute Lösung. Aus hygienischen Gründen sollten das aber keine sogenannten In-Ear-Hörer sein, sondern Over-Ear-Geräte. Bei denen reicht die Hörschale ums Ohr herum. Weil während der Behandlung mit Spritzern zu rechnen ist, sollten die Hörer wasserdicht oder zumindest wasserabweisend sein. Achten Sie beim Kauf außerdem darauf, dass die Modelle Bluetooth-fähig sind, also über eine geson- derte Schnittstelle per Funk verfügen.“ Themenbereich Video: „Wer bei Bildschirmen auf gutes Design in seiner Praxis wert legt, für den werden Modelle mit besonders dünnen Rahmen an- geboten. Beim Samsung-Modell ,The Frame‘ sogar mit Holzrahmen“, erklärt Kuchel. Mehrere Hersteller hätten eine Art einge- bauten Shop für Kunstwerke – mit klassischen Gemälden oder hochwertigen Fotos. Für bemerkenswert hält der Fachjournalist, dass die Bildschirmauflösung inzwischen so hoch sei, „dass die Bilder wie echte Gemälde wirken“. „Auch bei den Kabeln haben die großen Hersteller viele nutzwertige Lösungen. So wird etwa ein Teil der Technik in kleine Boxen ausgelagert und kann mehr oder weniger unauffällig ein paar Meter entfernt positio- niert werden.“ Vorteil: Es gebe keine großen Abstände von der Wand und vor allem keine störenden Kabel. „An der Box können Sie dann etwa Blu-ray-Player anschließen oder Sie übertragen Inhalte gleich völlig kabellos von einem Smartphone oder Tablet.“ „Man muss keinen Fernseher für 2.000 Euro kaufen. Gute OLED-Bildschirme gibt es schon für unter 1.000 Euro. Die Bild- qualität ist auch da schon beeindruckend gut, die Technik top-aktuell.“ (OLED ist die Abkürzung des englischen „organic light emitting diode“, zu deutsch organische Leuchtdiode.) „Bevor Sie sich für einen Bildschirm entscheiden, prüfen Sie, ob die Zuspieler kabellos agieren und ob die Geräte WLAN- fähig sind.“ [Ein Zuspieler ist die Quelle des Videosignals, Anm. d. Red.] „Für die Zu- spieler spielt es dabei übrigens keine Rolle, ob Sie Bewegtbild, also Filme, oder Stand- bilder wie Fotos oder Röntgenaufnahmen zeigen wollen. Die Auflösung moderner Flachbildschirme ist für all diese Zwecke aus- gelegt.“ Themenbereich E-Health: „E-Health wird in der Industrie immer stärker wahrgenommen, das beobachte ich seit einigen Jahren. Die Selbstvermessung findet gar kein Ende. Eine der interessanten Entwicklungen werden meiner Meinung nach ,Smart Mirrors‘ sein, interaktive Spiegel, auf denen dann vielleicht auch gleich ihre aktuellen Gesundheitsdaten zusammengefasst dargestellt werden.“ Themenbereich WLAN: „Wichtig ist, dass Sie das Patientennetz- werk unabhängig von den anderen draht- losen Netzwerken einrichten, die Sie in Ihrer Praxis betreiben. Es sollte definitiv kennwort- geschützt sein. Zur Sicherheit gegen Viren und sonstige Angriffe gibt es inzwischen auch Router, die den Schutz für das Netz- werk gleich eingebaut haben. Zu empfehlen sind da etwa die Bit Defender Box oder Avira SafeThings.“ mth Mit dem „Computer Bild“-Chefredakteur auf der IFA Smarte Thermostate und ein Radar fürs WC Die zm haben den Chefredakteur der Computer Bild, Dirk Kuchel, auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin getroffen und sich von ihm nicht-dentales Hightech für die Zahnarztpraxis zeigen lassen. Dirk Kuchel arbeitet seit 2001bei Computer Bild und ist seit Januar 2018 Chefredakteur. Laut IVW lag die Auflage der Zeitschrift im zweiten Quartal 2018 bei mehr als 211.000 Exemplaren. Porträt: Computer Bild Digital GmbH 90 Praxis

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=