Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19

zm 108, Nr. 19, 1.10.2018, (2185) sieren der Medikation in Abhängigkeit von ein- oder zweimaliger Einnahme pro Tag bestehen. Ebenso liegen verschiedene Emp- fehlungen zum Wiedereinsetzen der NOAK- Medikation nach einem zahnärztlich-chirur- gischen Eingriff vor. Wenn ein Aussetzen nicht vertretbar ist, sollte die Durchführung kleiner zahnärztlich-chirurgischer Eingriffe im Talspiegel (abhängig vom Verordnungs- muster 12 bis 18 Stunden nach der letzten Einnahme) erfolgen. Je kürzer das Karenz- intervall nach der letzten Einnahme ist, desto umfassender sollten in diesem Fall die lokalen Blutstillungsmaßnahmen durchge- führt werden [Wahl, 2014]. Es bestehen also noch einige Unsicherheiten in der perioperativen Handhabung dieser neuen Antikoagulanzien – das thematisiert auch die Deutsche Gesellschaft für Allge- meinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) in ihrer S1-Handlungsempfehlung [Wagner und Liesenfeld, 2013]. Dies ist insofern be- deutsam, als die Hausärzte die medizinische Berufsgruppe sind, mit denen die Zahnärzte- schaft am ehesten das perioperative Vor- gehen in Abhängigkeit vom Blutungsrisiko und der Belastbarkeit des Patienten abzu- sprechen haben wird. Auch die neue S3-Leitlinie „Zahnärztliche Chirurgie unter oraler Antikoagulation / Thrombozyten- aggregationshemmung“ der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kiefer- heilkunde (DGZMK) und der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Ge- sichtschirurgie (DGMKG) vom August 2017 lässt solche Unsicherheiten noch erkennen, die durch weitere Studien abzuklären sind [Kämmerer und Al-Nawas, 2017]. Dass Arzneimittelinteraktionen durch Selbst- medikation aufgrund mangelnder Informa- tion negative Auswirkungen haben können, sei mit dem Beispiel der Einnahme von Johanniskrautpräparaten illustriert, bei de- nen zum Teil sogar lebensbedrohliche Inter- aktionen berichtet wurden. Dazu gehören die starke Reduktion der Plasmaspiegel von zahlreichen Arzneimitteln wie zum Beispiel Ciclosporin, Digoxin, Indinavir, Phenpro- coumon, Simvastatin und Warfarin [Holt, Schmiedl et al., 2010; By the American Geriatrics Society Beers Criteria Update Expert, 2015; Lohse und Müller-Oerling- hausen, 2016]. Der Einsatz von antiresorptiv wirkenden Me- dikamenten erhöht – je nach Anwendungs- indikation, Medikament und Dosierung – das Risiko von Knochennekrosen im Kiefer- bereich [Grötz, 2012]. Zur Risikominimierung wird die perioperative systemische anti- infektive Therapie mit Antibiotika empfoh- len, bei der wiederum die Wechselwirkung mit anderen Medikationen zu beachten ist. Generell zählen Antibiotika mit circa 3,2 Millionen Verordnungen (31,2 Millionen verordnete Tagesdosen) und Analgetika beziehungsweise Antiphlogistika mit circa Dieser einzigartige biokompatible und bioaktive Dentinersatz ist die Komplettlösung für jede Dentinläsion. Biodentine™ unterstützt die Remineralisierung des Dentins, erhält die Vitalität der Pulpa und fördert ihre Heilung. Es ersetzt natürliches Dentin dank der gleichen biologischen und mechanischen Eigenschaften. Erfahren Sie mehr im Web Septodont GmbH · www.septodont.de Das erste und einzige Dentin in einer Kapsel 29

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