Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

zm 108, Nr. 20, 16.10.2018, (2430) Und es grüßt der Lau-, äh, Sandmann Endlich mal eine echte Überraschung – die UPD, die Unabhängige Patientenberatung Deutschland, ist verkauft worden. Die was? Ja genau, die „Endlich-alles-besser-Macher“, die 2015 von Karl-Josef Laumann, dem damaligen Staatssekretär im Bundesgesundheits- ministerium und Bevollmächtigten der Bundesregierung für Patienten und Pflege, gegen alle Widerstände durchgedrückte Anlaufstelle zur Verbesserung der Patientenberatung. Wollte (und brauchte) zwar keiner, aber was will man machen mit Patienten, die sich nicht „wirksam“ beraten lassen wollen und somit keine Zahlen produzieren, die man gegen Krankenkassen und Leistungserbringer „wirksam“ verwenden kann? Man holt zum Beispiel Sanvartis, einen privaten Gesundheitsdienst- leister, der Call-Center für Kassen und Pharmafirmen betreibt. Logo, dort weiß man ja auch, wie man die Doctores das richtige Medi- kament verschreiben lässt. Also weg mit dem verstaubten Sozial- verband VdK, der Verbraucherzentrale Bundesverband, und dem Verbund unabhängige Patientenberatung und her mit den Profis von der Verkaufsfront. Und, oh wundersam – gekonnt ist schließlich ge- konnt – stiegen die Beratungszahlen. Immerhin kam die Patienten- beratung jetzt fast bis nach Hause, jedenfalls mit dem Bus auf den ört- lichen Marktplatz, und die Krankenkassen – also die Versicherten – bezahlten den nun teureren Service der gemeinnützigen GmbH. Alles war so schön (bis auf die Qualität der Beratung, aber man kann bekanntlich nicht alles haben). Und nun das: Die Muttergesellschaft, die Sanvartis Group, wurde verkauft. An einen weiteren „Beratungs- dienstleister“, „ein führendes Unternehmen“ bei Personal- und Vertriebsdiensten. Für Pharmahersteller. Bleibt nur noch die Frage, wo das Kleingeld dafür herkam. Na, klingelt‘s? Ein Investmentfonds hatte sich kurz zuvor eingekauft. Klingt bekannt. Aber ob die wirklich Interesse an den 9 Millionen Jahresumsatz hatten? Die werden doch wohl nicht … Und es grüßt mal wieder der Lau-, äh, Sandmann: „Nun, liebe Kinder, gebt fein acht, ich hab euch etwas mitgebracht … Auf Wiederseh‘n und schlaft recht schön.“ Glosse Vorschau Themen im nächsten Heft – zm 21 erscheint am 1. November 2018 Zahnarztpraxis vor Ort e.G in Westfalen-Lippe Die erste Genossenschaft in zahnärztlicher Hand, die Praxen in der Peripherie kauft und weiter betreibt. Der besondere Fall mit CME Sekretorisches Mamma-analoges Speicheldrüsenkarzinom Foto: adobeStock - Viacheslav Iakobchuk Foto: Kämmerer 138 Zu guter Letzt

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