Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm 108, Nr. 21, 1.11.2018, (2528) Seit 1978 verfolgt Mercy Ships das Ziel, welt- weit den Zugang zu medizinischer Versorgung zu verbessern und Menschen zu heilen. Ins- besondere möchte der Verein Menschen helfen, die durch entstellende und behin- dernde Krankheiten – vielfach verstärkt durch extreme Armut – zu Ausgestoßenen ihrer Lebensgemeinschaften geworden sind. Die Länder, in denen Mercy Ships tätig ist, zählen laut United Nations Human Development Index zu den ärmsten der Welt. So fährt das nach eigenen Angaben größte Hospitalschiff der Welt, die „Africa Mercy“, in erster Linie Häfen an der Westküste Afrikas an. „Viele Menschen in Afrika südlich der Sahara haben noch nie einen Zahnarzt gesehen und können sich eine Behandlung bei den wenigen vorhandenen Zahnärzten leider auch gar nicht leisten“, berichtet der Vorstandsvorsit- zende von Mercy Ships Deutschland e. V., Martin Dürrstein. Zahnerkrankungen sind dort ihm zufolge ein großes Problem. „Seit 1978 konnten wir sehr viele Patienten zahn- medizinisch behandeln. Außerdem sorgen wir dafür, dass unser Einsatz dauerhaft Früchte trägt, auch nachdem die ‚Africa Mercy‘ den Hafen verlassen hat.“ So biete man der Be- völkerung Aufklärung in Zahnhygiene und Weiterbildungen für lokale Zahnmediziner an. Dennoch bleibe noch viel zu tun. „Bei jedem Einsatz werden wir erneut von Tau- senden Hilfesuchenden angefragt, die unter Zahnproblemen leiden“, sagt Dürrstein. Über 400 Ehrenamtliche als ständige Besatzung So dürfe man eben nicht müde werden. Seit nun 40 Jahren folge Mercy Ships dem Vorbild Jesu, notleidenden Menschen aus Nächstenliebe Hoffnung und Heilung zu bringen. Dürrstein: „Ein Bereich ist die zahn- medizinische Hilfe, die nur möglich ist, weil uns dabei ehrenamtlich oder finanziell sehr viele Mediziner und Privatpersonen unter- stützen. Gemeinsam wollen wir noch mehr Kranke heilen und zusätzlich dauerhaft das Gesundheitswesen vor Ort stärken, weil jeder Mensch wertvoll ist.“ Eine ständige Besatzung von über 400 ehrenamtlichen Mitarbeitern kümmert sich auf der Africa Mercy um die gesundheit- lichen Belange von zum Teil Schwerst- erkrankten. Durchgeführt werden dringend indizierte fachchirurgische Eingriffe. Insge- samt wurden bislang laut Verein 594 Häfen in 56 Entwicklungsländern besucht. Die Ein- satzdauer in einem Hafen beträgt normaler- weise zehn Monate. Angelaufen wurden in den vergangenen Jahren unter anderem Kamerun, Benin, Madagaskar und die Republik Kongo. Von August 2018 bis Juni 2019 befindet sich das Schiff in Conakry, der Hauptstadt Guineas. Alle Ehrenamtlichen, ob Zahnarzt, ZFA, Reinigungskraft, Techniker, Lehrer, Krankenschwester oder Chirurg, 40 Jahre Mercy Ships Das Schiff der Hoffnung Die Zahlen sind überwältigend: 40 Jahre, 594 Häfen, 56 Länder, jährlich rund 1.000 Ehrenamtliche an Bord – und über 445.000 zahnmedizinische Eingriffe. Insgesamt wurde seit Gründungsbeginn mehr als 2,71 Millionen Menschen geholfen. Wo jeder Mensch wertvoll ist, wächst aus Nächstenliebe Hilfe und Heilung. Foto: Mercy Ships 1978 gründete der Theologe Don Stephens, der damals in der Schweiz lebte, in Lausanne „Mercy Ships“. Seit 1995 gibt es auch den gemein- nützigen Verein „Mercy Ships Deutschland e. V.“. Er ist Teil eines Zusammenschlusses von insgesamt 16 Ländervertretungen von Mercy Ships in allen Teilen der Welt. Mercy Ships Deutschland, seit 2017 mit Sitz in Landsberg am Lech in Oberbayern, ist als gemeinnützig anerkannt. Geleitet wird Mercy Ships Deutschland von einem siebenköpfigen Vorstand. \ Die Geschichte von Mercy Ships 100 Gesellschaft

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