Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 21

zm 108, Nr. 21, 1.11.2018, (2474) E D C F nur die Spitze des Eisbergs. CT-gestützte Untersuchungen postulieren, dass durch die AAOMS-Klassifikation in etwa jeder dritte Patient falsch klassifiziert beziehungsweise in diesen Fällen das Ausmaß der Erkrankung durch die Klassifikation falsch eingeschätzt wird [Fedele, 2015]. So überrascht es nicht, dass mittlerweile viele Arbeitsgruppen Ver- suche unternommen haben, die Einteilung der Medikamenten-assoziierten Kiefernekrose und die daraus abgeleiteten Therapie- empfehlungen neu zu definieren. Leitsymptom und Diagnostik Stand heute ist aber die gründliche intraorale Inspektion noch immer der Goldstandard zur frühzeitigen Identifikation der Nekrose. A B (A) Klinisches Bild des Oberkiefers einer 84-jährigen Frau mit Mammakarzinom, ossärer Metastasierung und einer Medikamenten-assoziierten Kiefernekrose: Bei Erstvorstellung seit drei Jahren XGEVA®-Therapie (subkutan 120mg alle vier Wochen), Zustand nach Zahnentfernung vor sechs Monaten. Auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin wird auf ein operatives Vorgehen verzichtet und eine konservative Therapie mit CHX-Spülungen und -Gel sowie regelmäßiger Verlaufskontrolle eingeleitet. Die antiresorptive Therapie ist bei Erstvorstellung durch den Onkologen bereits pausiert. (B) Korrespondierende Panoramaschichtaufnahme bei Erstvorstellung. (C) Progress der Nekrose sechs Monate nach Erstvorstellung. (D) 12 Monate nach Erstvorstellung: weiterer Progress mit Superinfektion der Nekrose. Bei weiterhin ablehnender Haltung zur OP Initialisierung einer antibiotischen Therapie und weiter forcierte CHX-Spülungen. Nach gutem Ansprechen keine Infektionszeichen im Verlauf. (E) 18 Monate nach Erstvorstellung: infektionsfreier Progress der Nekrose mit Darstellung einer beginnenden Sequestrierung in der korrespondierenden Panoramaschichtaufnahme (F). Fotos A-F: MKG Heidelberg 46 Zahnmedizin

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=