Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm 108, Nr. 22, 16.11.2018, (2718) Vorschau Themen im nächsten Heft – zm 23/24 erscheint am 1. Dezember 2018 Deutscher Zahnärztetag 2018 Das Top-Event in Frankfurt am Main Fortbildungsteil KFO Gebissentwicklung, Lückenschluss, Fehlbildung und Funktion Foto: Spillner Foto: Koebel Faxen dicke in den Praxen „Ick hab‘ die Faxen dicke!“ sagt der Berliner, wenn er einer Person oder einer Sache überdrüssig ist: der BVG, der Touristen oder anderer Berliner. Die Faxen dicke hat auch die Initiative #faxendicke, und zwar mit den (Tele-)Faxen in den deutschen Praxen. Nicht ohne Grund: Etwa 80 Prozent der Mediziner schicken offenbar immer noch Arztbriefe über eben diesen Kommunikationskanal an niedergelassene Kollegen, schrieb die Initiative, ein „ehrenamtliches Gemeinschaftsprojekt verschiedener Ak- teure aus dem Gesundheitswesen – Unternehmen, Organisationen sowie Blogger oder Privatpersonen“ (per E-Mail, nicht per Fax). Aus Sicht von Datenschutzexperten „höchst bedenklich“, insbesondere bei personenbezogenen Patientendaten. Denn der Versand erfolge über öffentliche und damit unverschlüsselte Telefonleitungen. „Eine gravierende Sicherheitslücke, die ein Einfallstor für Hacker darstellt“, beschwert sich #faxendicke und zeigt damit, wie sehr es die Faxen dicke hat. „Heilen statt faxen!“, wird einer von den Faxendickehabenden auf der Homepage faxendicke.org zitiert. Dort lässt sich auch eine Petition ans Bundesgesundheitsministerium unterzeichnen. Nach Kenntnis des Schreibers dieser Zeilen ist dies das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass ein Kommunikationsmittel be- wusst abgeschafft werden soll, weil es einfach nicht totzukriegen ist (man verzeihe dem Verfasser diese Formulierung im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen). Übrigens behauptet ein Dr. Rolf-Bernhard Essig (Buchautor, Dozent, Kritiker und Moderator) auf swr.de , dass „die Faxen dicke haben“ eigentlich vom altdeutschen „fickfacken“ stamme, und das bedeute „sich hin und her bewegen“. Es hätte auch mit „nicht lange fackeln“ zu tun. Und das Hin- und Herbewegen empfand man oft als Lavieren, als etwas Unangenehmes so- gar. Deswegen gab es irgendwann „Fickesfackes“ als Bezeichnung von Streichen, die jemandem gespielt werden. Und weil „Fickesfackes“ dann doch ein bisschen lang war, habe man nur noch von „Fackes“ gesprochen. Das sei dann verkürzt worden zu den „Faxen“ (die man eben auch dicke haben kann) bis zum heutigen Tag. Ob das alles so stimmt, konnte der Schreiber dieser Zeilen so kurz vor Redaktionsschluss nicht mehr verifizieren. Aber wenn Sie ihm eine Freude machen wollen, schicken Sie ihm doch ein Fax: 030/280179–42. Vorausgesetzt, Sie haben nicht auch schon die #faxendicke. Kolumne Amüsant oder abseitig? Skurriles aus der zahnmedizinischen Welt 154 Zu guter Letzt

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