Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm 108, Nr. 22, 16.11.2018, (2581) kompetenz weiter fördern“, erläuterte Schott. „Unser Konzept einer Landesarbeitsgemeinschaft für Pflegebedürftige (LAGP) liegt auf dem Tisch. Erste Signale aus der Politik zeigen, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind.“ Ein Koffer voller Wissen Zum Start der Initiative „Mundpflege in der Pflege“ übergaben Berger und Schott Gesundheitsministerin Huml den neuen Schulungs- koffer von BLZK und KZVB, der für Zahnärzte konzipiert wurde, die Pflegepersonal in die Mundhygiene von Pflegebedürftigen einweisen. Der Koffer enthält einen Mustervortrag, Mundhygieneprodukte und verschiedene Informationsmaterialien zur Mundgesundheit. „Die Aufrechterhaltung eines eigenverantwortlichen und selbst- ständigen Lebens ist eines meiner Hauptziele für Seniorinnen und Senioren“, erklärte Huml. Dazu leistet der Lehrkoffer aus ihrer Sicht einen wichtigen Beitrag. Da man im Freistaat Bayern gerne Tradition und Moderne verbinde – Stichwort Laptop und Lederhose –, sei es passend, den diesjährigen Bayerischen Zahnärztetag unter das Motto „Praxisreife digitale Zahnmedizin“ zu stellen, verdeutlichte der Präsident der Bundes- zahnärztekammer (BZÄK), Dr. Peter Engel. Von der elektronischen Abformung bis zur Terminverwaltung habe die Digitalisierung den zahnärztlichen Berufsalltag an vielen Stellen bereits entlastet. „Doch bei aller Erleichterung und bei allen Möglichkeiten und Potenzialen, auf die wir in Zukunft noch hoffen können, dürfen wir die Augen nicht vor den Gefahren und Problemen verschließen. Kritiker sehen durch die Digitalisierung erhebliche Risiken für die informationelle Selbstbestimmung von Patienten und Zahnärzten – und in der Folge für deren gemeinsames Vertrauensverhältnis“, gab er zu bedenken. Für die BZÄK sei von zentraler Bedeutung, „dass auch in Zukunft die Vertrauensbeziehung zwischen Patient und Zahnarzt als Entscheidungs- basis für oder gegen eine medizinische Maßnahme erhalten bleibt“. Dieses Vertrauensverhältnis dürfe nicht durch digitale Entscheidungs- prozesse ersetzt oder fremdgesteuert werden. ck Die Vorsitzende des Euro- päischen Ethikrates und Co- Vorsitzende der Datenethik- kommission der Bundes- regierung, Prof. Dr. Christiane Woopen, richtete in ihrem Festvortrag „Der autonome Mensch in einer automati- sierten Gesellschaft“ den Blick auf den Menschen vor dem Hintergrund des immer weiter voranschreitenden Einsatzes algorithmisch ge- steuerter Systeme. „Diese Systeme kommen mensch- lichem Handeln immer näher“, führte Woopen aus. „Im Unterschied zu Robotern können wir uns aber unsere Ziele selbst setzen. Wir sind moralfähig, das heißt, wir haben die Fähig- keit, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.“ \ Autonomie braucht Freiheit Festvortrag von Prof. Dr. Christiane Woopen 17

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