Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22

zm 108, Nr. 22, 16.11.2018, (2654) Bei der Studie zu metallkeramischen Kronen unter Praxisbedingungen sollte der Fokus auf der klinischen Bewährung und dem Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen liegen. Ursprünglich auf fünf Jahre und mit Industrieförderung (Degussa, Hanau) ange- legt, wurde die prospektive Studie zunächst auf acht, dann zehn Jahre verlängert. Das sollte eigentlich das Ende sein. Aufgrund der guten Adhärenz der Patienten und des Engagements der beteiligten Kolle- gen entschloss man sich, nach 20 Jahren noch einmal eine Nachuntersuchung vorzu- nehmen. Die Industrieförderung war lange ausgelaufen, die Studie ohne finanzielle Kompensation weitergeführt worden. Der nach dieser langen Zeit unvermeidliche Drop-out war aufgrund der stabilen Zahn- arzt-Patienten-Beziehung niedriger als er- wartet, so dass wir durchaus valide Ergeb- nisse gewinnen konnten. Zwischen dem Entschluss zur 20-Jahres-Untersuchung und der akzeptierten Publikation lagen durch die vorbildliche und zielgerichtete Zusammen- arbeit nur zwei Jahre! Die lange Beobach- tungsdauer ist bei einer prospektiven Studie eine absolute Seltenheit. In einem Praxis- verbund ist sie wohl auch international kaum erreicht. Vom 5. bis zum 7. Oktober fand jetzt das Abschlusssymposium in Geising im Erzgebirge statt. Auf das Design kommt es an Die Studie zeigt, dass bei einem geeigneten Design klinische Studien mit niedergelas- senen Zahnärzten auch mit einer Langzeit- perspektive sehr gut möglich sind. Wesent- lich dabei scheint, dass sich interessierte Kollegen zusammenfinden, dass eine auch für die Praxis interessante Fragestellung Kooperation zwischen Universität und Niedergelassenen 20-Jahres-Studie unter Praxisbedingungen Michael H. Walter, Bernd Reitemeier 1994 hatten niedergelassene Zahnärzte und Forscher der Universität Dresden die Idee, metallkeramische Kronen unter Praxisbedingungen zu untersuchen. Jetzt wurde die klinische 20-Jahres-Studie veröffentlicht. Die lange Beobachtungsdauer in einem Praxisverbund ist bei prospektiven Studien eine absolute Seltenheit. Maßgeblich für den Erfolg: das Engagement der Kollegen und die stabile Zahnarzt- Patienten-Beziehung in den Praxen. Teilnehmer des Abschlusssymposiums (v. l. n. r.): Prof. Dr. Michael Walter, Dr. Klaus Gäbler, Dr. Maria Eltzschig, Prof. Dr. Thomas Hoffmann (Gast), Prof. Dr. Bernd Reitemeier, Dr. Christa Hofmann, Dr. Mathias Wunsch, Dr. Dietmar Lode, Dr. Matthias Günzel, Dr. Birgit Enders, Dr. Detlef Bracke, ZTM Thomas Steinmüller und Dr. Bernd Fuchs. Es fehlen die Studienzahnärzte Dr. Steffen Focke und Dr. Jürgen Hartmann. Fotos: privat 90 Zahnmedizin

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