Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 22
zm 108, Nr. 22, 16.11.2018, (2660) die gleichen Positionierungshilfen (Recht- winkeltechnik). Intraorale Sensoren hingegen erfordern andere Haltersysteme und die Gewöhnung an deutlich dickere Detektoren mit gegenüber Film oder Speicherfolie ver- gleichsweise kleinerer Aufnahmefläche. Zu- dem sind Hygieneschutzhüllen erforderlich, die Sensor und Kabel vor Kontamination schützen. Diese sind aufgrund eigener Er- fahrungen kritisch zu sehen, wenn sie Nähte haben, die aufplatzen können. Haltersysteme für Sensoren müssen exakt zu dem jeweiligen Sensor passen und sollten (intraoral) mög- lichst geringe Dimensionen haben, um die Positionierung des Sensors nicht zusätzlich zu erschweren. Da die tatsächlich bild- gebende Sensorfläche deutlich kleiner ist als es seine äußeren Dimensionen vermuten lassen, muss man nicht selten einen Sensor auch im Seitenzahnbereich „hochkant“ ein- setzen, damit die Wurzelspitzen mit dem umgebenden Knochen dargestellt werden. Und es gibt aufgrund des Kabels Situationen, bei denen das sehr schwierig bis unmöglich wird – zum Beispiel bei Bissflügelaufnahmen von Patienten mit tiefem Biss. Die Entwick- lung kabelloser Sensoren wäre also sehr zu begrüßen, vorausgesetzt die Sensoren wer- den dadurch nicht noch dicker. Über die Film- und Sensor-Haltertechnik hi- naus gibt es so gut wie keine Unterstützung durch Hard- oder Software für die intraorale Technik, außer der schon angesprochenen Abarbeitung vorgegebener Aufnahme- schemata bei mehreren Aufnahmen. Die Idee der Firma Morita, mit einer LED-Mar- kierung die Positionierung des Tubus zu er- leichtern (Abbildung 4) ist ein interessanter Ansatz. Da die Markierung allerdings nur auf die Wange projiziert wird, ist die Orientie- rungshilfe relativ grob. Bei korrekter Ver- wendung eines Sensorhalters sollte der relevante Zahn eigentlich zentral im Fokus liegen, auch ohne dass die Lage des Zentral- strahls auf die Wange projiziert wird. Eine weitere gute Idee sei ebenfalls erwähnt: Beim Tubusgerät der Firma Planmeca be- findet sich die Sensorhalterung direkt am Tubus und die Kabelführung erfolgt inner- halb des Gelenkarms (Abbildung 5). Der Sensor ist damit genau da, wo man ihn braucht, durch den Raum hängende Kabel gibt es nicht. Wenn aber eines Tages kabel- lose Sensoren auf den Markt kommen sollten, wäre dieses Problem ohnehin gelöst. Positionierung des Patienten (extraoral) Die Positionierung des Patienten für Panorama- aufnahmen wird Hardware-seitig durch Lichtmarkierungen unterstützt (Mittellinie, Frankfurter Horizontale und bei einigen Ge- räten zusätzlich noch Eckzahnlinie). Wenn man sich die Frankfurter Horizontale am Patienten anatomisch korrekt vorstellt und den Kopf entsprechend ausrichtet, sollte man ein gutes OPG erwarten können. Der im Rahmen der Prüfungen durch die Röntgen- stellen am häufigsten gefundene Fehler beim OPG ist aber eine zu starke Neigung des Patientenkopfes nach hinten. Über- haupt findet man suboptimal eingestellte OPGs nicht selten, offenbar gibt es einen Be- darf an mehr Unterstützung bei der Patien- tenpositionierung – oder aber die Fixierung des Patienten ist unzureichend, so dass er unmittelbar vor dem Auslösen seine Position noch verändern kann. Bei Dentsply-Sirona hat man versucht, mit einem „smarten“ frontalen Aufbiss-System eine Lösung zu fin- den (Abbildung 6). Ob dieses patentierte Verfahren signifikante Verbesserungen bringt, ist nicht bekannt – Studien fehlen bislang. Generell sind nach den Erfahrungen des Autors die frontalen Positionierungshilfen vielfach zu labil und beim Einstellen unprak- tisch. Ein bei Ungeübten oft zu beobachtender Fehler ist, dass der Patient nicht entspannt im Gerät steht, weil seine Kopfposition zu viel korrigiert wurde. Das birgt dann die Gefahr, dass der Patient seine Position verändert – bis hin zum Herausziehen des frontalen Auf- bisses aus der Halterung. Hier funktioniert die Mensch-Maschine-Schnittstelle schlecht. Bei DVT-Geräten kommt es bei der Patienten- positionierung insbesondere darauf an, das Field of Interest (FOI), also den diagnostisch relevanten Bereich, zu treffen. Aus Strahlen- schutzgründen und zur Vermeidung eines er- höhten Befundungsaufwands ist angezeigt, das Volumen der Aufnahme möglichst klein zu halten, soweit das Gerät dies erlaubt. Die Posi- tionierungshilfen, die dazu verwendet wer- den, ähneln denen beim OPG, haben aber ei- Abbildung 3: Easypad des Orthophos SL, Auswahl von Aufnahmeparametern in mehreren Ebenen Quelle: Werner Betz Abbildung 4: Morita iX-Tubus mit LED- Positionierungshilfe Quelle: Morita 96 Zahnmedizin
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