Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24

zm 108, Nr. 23, 1.12.2018, (2796) -24, 1 12.2018, (2796) Konservierender oder prothetischer Lückenschluss Das Ziel jeder zahnärztlichen Therapie ist die Herstellung (oder Wiederherstellung) der physiologischen Funktion und die Rekonstruktion einer natürlichen dentalen Ästhetik. Dasselbe gilt für die Versorgung von Lücken nach einer KFO-Behandlung. Ist die KFO-Behandlung abgeschlossen und sind Restlücken zwischen den Frontzähnen verblieben, kann man sich für eine prothe- tische Versorgung mit laborgefertigten keramischen Restaurationen oder für eine minimal-invasive Therapie mit Komposit- materialien entscheiden (Abbildungen 2 und 3). Mit beiden Therapiemöglichkeiten lassen sich erfolgreich ästhetische Ergebnisse erzielen. Bei jüngeren Patienten, aufgrund des noch vorhandenen Wachstums und der damit verbundenen nicht stabilen paro- dontalen und skelettalen Situation, stellen minimalinvasive Kompositrestaurationen die Therapie der Wahl dar. Bei erwachsenen Pa- tienten sind hingegen die dentalen und die parodontalen Befunde für die zu treffende Entscheidung sehr wichtig. Befunde sowohl zur endodontischen Situation der behandel- ten Zähne als auch zur Anzahl und Ausdeh- nung vorhandener Restaurationen können die Entscheidung in Richtung einer konser- vierenden oder einer prothetischen Therapie der Lücken beeinflussen. Lückenschluss mit Komposit Dentale Kompositmaterialien werden auf- grund ihrer verbesserten mechanischen Eigenschaften und ihrer guten Polierbarkeit heutzutage bei einer Vielzahl von zahnärzt- lichen Maßnahmen eingesetzt. Ästhetische Kompositmaterialien haben ähnliche physi- kalische und mechanische Eigenschaften wie der natürliche Zahn und besitzen ein Aussehen wie natürliches Dentin und Schmelz. Es wird eine Vielzahl von Farb- tönen und unterschiedlichen Opazitäten angeboten, die speziell für die Schicht- technik entwickelt wurden. Diese Weiter- entwicklung der Kompositmaterialien er- möglicht es, dem Patienten eine langlebige Versorgung anzubieten. Außerdem ist hier- mit eine minimalinvasive Behandlung mit zugleich schnellen Ergebnissen möglich. Kompositrestaurationen können in Einzel- behandlungsterminen ohne zusätzliche Laborbeteiligung durchgeführt werden, was Zeit und die Kosten der Behandlung redu- ziert. Darüber hinaus haben Kompositrestaurationen den Vorteil, dass sie bei Frakturen leicht zu reparieren sind und im Fall eines Lückenschlusses meist keine Entfernung ge- sunder Zahnhartsubstanzen notwendig ist. Klinische Daten der Leistung von Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich deuten auf einen niedrigen jährlichen Verlust und ein langes Über- leben hin [Lempel et al., 2015]. Die Hauptursachen für das Versagen von Komposit- restaurationen im Seiten- zahnbereich sind Sekundär- karies und Frakturen [Pallesen et al., 2013]. Hingegen ist Karies keine Hauptursache für Abbildung 1a: Lücken nach KFO-Behandlung Abbildung 1b: Lückenschluss und Umformung der Zähne (12, 13 und 22) mit Komposit Abbildung 1c: Lücken nach KFO-Behandlung Abbildung 1d: Lückenschluss mit Komposit a b d c Abbildung 2a: Lücken nach KFO-Behandlung Abbildungen 2b und 2c: Lücken nach KFO-Behandlung Abbildung 2d: Lückenschluss mit Komposit a b d c 80 Fortbildung Kieferorthopädie

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