Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24

zm 108, Nr. 23, 1.12.2018, (2809) zm 108, Nr. 23- 4 möglich. Wie Prof. Dr. Wolfgang Buchalla (Regensburg), Präsident der Deutschen Ge- sellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnheilkunde (DGR 2 Z), im Symposium der DGZ-Gliederung erläuterte, sterben jedoch bei 0,25 mm verbleibender Dentinschicht- stärke bereits 40 Prozent der angeschnittenen Odontoblasten, mit entsprechend erhöhter Nekrosegefahr der Pulpa. Die Fluoreszenz- unterstützte, pulpanah selektive Kariesexka- vation kann den Zahn in den meisten Fällen vital erhalten. Zur Abdeckung eignen sich auch hier MTA, Biodentine oder Kalziumhydroxid. Die parodontal- und kariespräventive Wirkung probiotischer Mikroorganismen wurde bereits in mehreren klinischen Studien nachgewiesen. Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf (Würzburg) er- läuterte im Symposium der Deutschen Ge- sellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) den Einfluss einer probiotischen Therapie auf die gingivale Entzündung, die Anzahl patho- gener Mikroorganismen und den Plaque-Index. Er verwies auf die große Bedeutung dieses Ansatzes für künftige Präventionskonzepte. Menschen mit Behinderung brauchen Vertrauen Der Dortmunder Kongress fand gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung oder besonderem medizinischem Unterstützungsbedarf (AG ZMB) statt. Letztere bereicherte die Tagung mit allgemeinmedizinischen, verhaltens- bezogenen und präventiven Aspekten. Laut Prof. Dr. Andreas Schulte (Witten/Her- decke), 1. Vorsitzender der AG ZMB, ist der Vertrauensaufbau mit Patienten aus dieser heterogenen Gruppe von zentraler Bedeu- tung. Unabhängig vom Alter benötigen vor allem Menschen mit geistiger Behinderung zusätzliche Zeit, um sich auf die zahnärztliche Umgebung einzustellen. Besonderheiten der zahnmedizinischen Betreuung sollten im gesamten Team besprochen werden. Es kann auch sinnvoll sein, für die zahnärzt- liche Behandlung von Wohnheimgruppen bestimmte Zeiten zu reservieren. PD Dr. Katharina Bücher (München) betonte, dass Patienten mit besonderem Betreuungs- bedarf im Durchschnitt eine signifikant schlechtere orale Gesundheit haben. Vor restaurativen oder anderen invasiven Maß- nahmen sei daher zu klären, inwieweit die Patienten hygienefähig sind. Meist müssten die betreuenden Personen instruiert werden und es sei ein entsprechender Hygieneplan notwendig. Diese Leistungen sind seit Kurzem über die Bema-Positionen 174a und 174b abrechenbar. In einem parallelen Symposium wurden Besonderheiten von Patienten mit Autismus erläutert. Diese können sich nicht in andere hineinversetzen, wie Prof. Oliver Fricke (Wit- ten/Herdecke) ausführte, und benötigen zum Beispiel eine direkte verbale Ansprache ohne emotionale Botschaften. Hilfreich seien auch Bildkarten, auf denen der Therapie- verlauf erkennbar ist, ergänzte Dr. Wendy Bellis (London) in ihrem Vortrag. Fazit: Der Dortmunder Kongress war durch die enge und effektive Zusammenarbeit der beteiligten Fachgesellschaften gekennzeich- net. Dies war besonders beim Schwerpunkt- thema Trauma und Endodontie bei jungen Patienten erkennbar – mit zahlreichen praxis- relevanten Informationen. Eine Bereicherung waren zweifellos die Referenten aus dem Ausland, die einen Einblick in die Klinik und Forschung ihrer Heimatländer boten. Nicht zuletzt eröffnete die Veranstaltung spannende interdiszplinäre Diskussionen und Ausblicke. Dr. med. dent. Jan H. Koch, Dentaljournalist Im Rahmen der DGZ-Jahrestagung wurde ein neuer Vorstand gewählt. Prof. Dr. Christian Hannig (Dresden) rückt als bisheriger Präsident-elect an die Spitze der DGZ. Als sein Nachfolger wurde Prof. Dr. Rainer Haak (Leipzig) gewählt. Prof. Dr. Matthias Hannig bleibt als Past-Präsident weiterhin im Vorstand. Als neue Vizepräsidentin tritt apl. Prof. Dr. Marianne Federlin (Re- gensburg) die Nachfolge von Prof. Dr. Birger Thonemann (Düsseldorf) an. \ Neuer DGZ-Vorstand Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. 93 FREI. BERUF- LICH. Die Gemeinschaft für qualitätsbewusste Zahnärzte in Deutschland ACURA I HR ZAHNARZ T Alle Informationen unter: Tel: 069 - 271 474 021 www.acura-zahnaerzte.de ...Wir geben Ihnen die Freiheit zurück! 100 Tage Bürokratie 123 Tage Patienten- versorgung Rechnerisch ist Ihre Praxis knapp 45% der Zeit mit Bürokratie beschäftigt... Durchschn. Jahresgesamtarbeitszeit bei Vollzeit: 223 Tage (Urlaub/Feiertage abgezogen). Quelle: Stat. Bundesamt

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