Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 23-24
zm 108, Nr. 23, 1.12.2018, (2814) -24, 1 12.2018, (2814) (BZÄK). „Sie belegen außerdem, wie attraktiv die ZFA-Ausbildung nach wie vor für junge Leute ist. Trotzdem werden wir uns vor dem Hintergrund des Fachkräftebedarfs in Deutschland weiterhin für die Attraktivität des Berufsbildes ZFA engagieren müssen.“ Karrierechancen am Stuhl und im Büro In den einzelnen Kammerbereichen variieren die Zahlen der neu abgeschlossenen Ausbil- dungsverträge um den Gesamtdurchschnitt. Deutliche Zugewinne finden sich etwa in Nordrhein, Schleswig-Holstein, Sachsen- Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Bis auf geringfügige Rückgänge in Hamburg und Sachsen erweisen sich die Zahlen der neuen Ausbildungsverhältnisse damit als äußerst robust (Tab. 1). Ausruhen kann sich die Zahnärzteschaft auf diesen Zahlen aber nicht, denn der demo- grafische Wandel führt zunehmend zu weniger Bewerberinnen, um die sich eine gleichbleibend hohe Zahl mittelständischer Betrieben bemüht: „Obwohl im Bundes- durchschnitt die Zahl der Azubis im Ver- gleich zum Vorjahr steigt, müssen wir attraktive Rahmenbedingungen inklusive einer angemessenen Vergütung für das Praxispersonal sicherstellen“, unterstreicht D.M.D./Univ. of Florida Henner Bunke, Vorstandsreferent der BZÄK für den ZFA- Bereich und Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen. „Der zahnmedizinische Be- reich steht nicht nur mit vielen anderen Aus- bildungsberufen im Wettbewerb, sondern auch mit der akademischen Ausbildung an Fach- und Hochschulen.“ Die Zahnärztekammern beraten deshalb ausbildungswillige Praxen – etwa bei der Vertragsgestaltung, bei Ausbildungsinhal- ten, bei arbeitsrechtlichen Fragen, bei der schulischen Ausbildung oder bei Prüfungs- angelegenheiten. Die zuständigen Stellen sind auch mit Broschüren und Flyern sowie an Tagen der offenen Tür in Schulen und auf Berufsbildungsmessen präsent, um für die Praxen zu werben. Viele Kammern haben im vergangenen Jahr darüber hinaus Ausbildungskampagnen gestartet, die die Vielseitigkeit des Berufs ZFA für junge Menschen beleuchten. Ausbildungskampa- gnen sind wichtig, denn sie vermitteln den Schülerinnen und Schülern Informationen zum Ausbildungsberuf und bilden eine Basis für die Berufswahl. Ein weiterer wesentlicher Aspekt, um motivierte und leistungsbereite Mitarbeiter zu gewinnen, sind die Karrierechancen: Durch das Kammersystem wird der gesamte Qualifikationsbereich der ZFA gestärkt. ZFA können sich zur Zahnmedizinischen Pro- phylaxe-, Fach- oder Verwaltungsassistentin (ZMP, ZMF, ZMV) bis zur Dentalhygienikerin (DH) fortbilden – und so Schritt halten mit den zahnmedizinischen und -technischen Entwicklungen in den Praxen. Unterstützt wird dies durch die von den Zahnärzte- kammern und ihren Fortbildungsinstituten angebotenen Aufstiegsfortbildungen. 2017 wurden laut Statistischem Jahrbuch der BZÄK 767 erfolgreiche Prüfungen zur ZMP, 569 zur ZMV, 225 zur ZMF und 105 zur DH abgelegt. Ablesbar ist, dass insbe- sondere die Fortbildung zur ZMP immer be- liebter wird. Die Zahl der jährlich erfolgreich abgelegten Prüfungen ist dabei auf hohem Niveau stabil. Bunke: „Mit der Ausbildung erwerben Mitarbeiter ein gutes Fundament an Wissen für ihren Beruf. Die sich wandeln- den Behandlungsmethoden und -materia- lien, die umfangreichen neuen Verordnun- gen durch den Gesetzgeber und die Neue- rungen durch die Wissenschaft erfordern es, immer auf dem Laufenden zu bleiben. Also beginnt das Weiterlernen bereits am Tag nach der Abschlussprüfung. Deshalb emp- fehle ich den ehemaligen Auszubildenden, immer neugierig zu bleiben.“ Die perfekte ZFA muss man selbst ausbilden Wir Zahnärzte brauchen qualifiziertes Fach- personal, um den Patienten eine gute Zahn- heilkunde bieten zu können. Da aber der Arbeitsmarkt – bekanntlich – ziemlich leer- gefegt ist, empfiehlt es sich, für qualifiziertes Fachpersonal selbst zu sorgen und Ausbil- dungsplätze für die vorhandenen Schul- abgänger zu schaffen. Nicht zuletzt sind gut ausgebildete und motivierte ZFA ein Aushängeschild der Zahnarztpraxis. Mit Blick auf die Ausbildung gilt allgemein immer noch: Werbung für den Beruf kann langfristig nur erfolgreich sein, wenn der Beruf auch Spaß macht. Bester Multiplikator für den Beruf ist und bleibt also die ZFA selbst. Dr. Sebastian Ziller MPH, Leiter der Abt. Prävention und Gesundheits- förderung der BZÄK Chausseestr. 13, 10115 Berlin Der BZÄK-Vorstand hat Mitte 2018 eine Studie zur Berufs- und Arbeitszufriedenheit der ZFA in Auftrag gegeben, um praxisorientierte Empfeh- lungen für eine Verbesserung der Ausbildungs- qualität zu erarbeiten. Erste Ergebnisse werden im Herbst 2019 erwartet. \ 878.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt von der zahnmedizinischen Versorgung ab. \ Rund 72.000 Zahnärzte arbeiten in der zahnmedizinischen Versorgung. \ Insgesamt arbeiten 391.000 Frauen und Männer in Praxen, Krankenhäusern oder dem Öffentlichen Gesundheitsdienst – mit 211.000 Personen stellen die ZFA die größte Berufsgruppe. Darunter: etwa 31.000 Aus- zubildende und 25.000 ZFA mit einer abge- schlossenen Aufstiegsfortbildung \ 98 Prozent der ZFA-Auszubildenden sind weiblich. \ 20 Prozent der ZFA-Azubis haben einen ausländischen Pass. \ 14.088 neu abgeschlossene Ausbil- dungsverträge zur ZFA zum 30. September 2018 (alte Bundesländer: 12.554, neue Bundesländer: 1.534). Das ist ein Plus von 6,53 Prozent gegenüber dem Vorjahr (alte Bundesländer: +7,17 Prozent, neue Bundes- länder: +1,59 Prozent). \ 2017 bildeten 17.888 Zahnarztpraxen aus, das sind 43 Prozent aller Praxen. Statistisches Jahrbuch 2018/2019 der BZÄK, Zahnärztliches Satellitenkonto (ZSK) der BZÄK, Zahnärztekammern 43 Prozent aller Praxen bilden aus Zahlen 98 Praxis
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