Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02

zm 109, Nr. 01-02, 16.1.2019, (75) Cefaclor und eine Unverträglichkeit auf dentale Prothesenkunststoffe angegeben. Die Medikamentenliste umfasste bei der Erstvorstellung neben Euthyrox, Beloc zok, Blopress, Torem und Dekristol auch Aspirin protect. Befund: Bei der Befunderhebung fielen eine straffe Gesichtshaut und eine dadurch ver- kleinerte Mundöffnung auf. Intraoral impo- nierten eine ausgeprägte Mundtrockenheit, eine ödematös geschwollene Gingiva sowie zwei insuffiziente Brücken, je eine im Ober- und im Unterkiefer. Im Oberkiefer war diese durch die endodontisch behandelten Zähne 11, 13, 22, 23 sowie den Zahn 24 verankert und wies ein Extensionsglied in regio 25 auf. Im Unterkiefer dienten die endodontisch therapierten Zähne 32, 33, 34, 35 sowie 43 und 45 als Brückenpfeiler. Alle Zähne wiesen im Bereich der Kronen- ränder Sekundärkaries auf. In regio 27 war ein Wurzelrest festzustellen. Die Bisssituation zeigte eine ausgeprägte sagittale Stufe so- wie einen tiefen Biss. Die klinische Situation sowie das Orthopantomogramm bei der Erstvorstellung sind in den Abbildungen 1 und 2 dargestellt. Da die Erhaltungswürdigkeit der Zähne nicht mehr gegeben war, wurde gemeinsam mit der Patientin die Entscheidung zur Entfernung der Restzähne und anschließenden Insertion einer implantatgetragenen Neuversorgung getroffen. Aufgrund der extremen Mund- trockenheit wurde diese jeweils als auf vier Implantaten getragene Brücke geplant. Eine herausnehmbare Versorgung erschien unter der Voraussetzung von nahezu nicht vor- handener Speichelproduktion nicht Erfolg versprechend. Ein Speichelprovokationstest (CRT Buffer, IvoclarVivadent AG, Schaan, Liechtenstein) ergab 0,5 ml zähen Speichel nach fünfminütigem Kauen auf dem Paraffinpellet. Therapie: Nach Entfernung der Zähne in Ober- und Unterkiefer, die die Patientin alio loco durchführen ließ, schloss sich eine viermonatige Heilungsphase an. Die für diese Zeit angefertigten Totalprothesen in Ober- und Unterkiefer wurden aufgrund der Abbildung 2: präoperatives Orthopantomogramm Abbildung 1a: klinische Ausgangssituation von rechts Abbildung 1b: klinische Ausgangssituation von links: Gut erkennbar ist die ausgeprägte sagittale Stufe. 77

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