Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 01-02

zm 109, Nr. 01-02, 16.1.2019, (82) Die verblendete einflügelige Adhäsivbrücke kann nun eingegliedert werden. Nach Säu- berung mit Alkohol wird die vestibuläre Ver- blendung mit einem lichthärtenden Kunst- stoff, beispielsweise einem Material, das zur Individualisierung von konfektionierten Abformlöffeln benutzt wird, geschützt. Die Klebefläche des Flügels wird schwarz markiert (Textmarker) und anschließend mit 50 µm Al 2 O 3 -Pulver bei einem Druck von 1,0 bis 1,5 Bar abgestrahlt. Im Anschluss er- folgt erneut eine Reinigung mit Alkohol im Ultraschallbad. Wichtig ist, dass der Zirkonium- dioxidflügel nicht mit Phosphorsäure geätzt wird (Abbildungen 20 bis 23). Nach Säuberung mit Bimsstein oder einer fluoridfreien Reinigungspaste wird der prä- parierte Schmelzanteil für etwa 60 Sekunden mit 35-prozentiger Phosphorsäure konditio- niert und anschließend mit Clearfil TM Uni- versal Bond Quick, Kuraray benetzt und licht- gehärtet (Quelle Kuraray). Die Nachbarzähne sollten mit einem Teflonband vor Komposit- überschüssen geschützt werden, über die Anwendung von Kofferdam entscheidet der Behandler. Der dualhärtende Befestigungs- kompositzement (Panavia SA Zement) wird auf den Zirkoniumdioxidflügel appliziert und die Restauration über einen Positionierungs- schlüssel sieben Minuten in situ gehalten (Abbildungen 24 und 25). Ein zusätzlicher MDP- haltiger Primer braucht nicht aufgebracht werden, da dieser im Panavia SA Zement enthalten ist. Die marginalen Randbereiche werden mit LED-Lichtpolymerisation (Blue- phase, Ivoclar Vivadent) ganz kurz angehärtet, die Überschüsse entfernt. Das Aufbringen eines Glycerin-Gels (Oxygard) schützt wäh- rend der Polymerisation vor der Bildung einer Sauerstoffinhibitionsschicht, die die Polyme- risation des Befestigungskomposits in den oberflächlichen Schichten inhibieren würde. Abschließend erfolgt die Kontrolle der statischen und der dynamischen Okklusion. Alternativ wird der rein autopolymerisierende Panavia 21 Zement von Kuraray benutzt. Die konditionierte Zahnschmelzfläche wird bei freiliegendem Dentin mit dem frisch an- gemischten Primer A und B bestrichen. Die Autopolymerisation von Panavia 21 startet durch das Mischen beider Pasten. Abbildung 20: Fertige einflügelige Zirkonium- dioxidbrücke Abbildung 21: Darstellung der abzustrah- lenden Fläche des Adhäsivflügels, schwarz markiert Abbildung 23: Abgestrahlter Adhäsivflügel Abbildung 22: Darstellung der abzustrahlen- den Fläche des Adhäsivflügels und Schutz der keramischen Verblendung mit einem licht- härtenden Kunststoff Abbildung 24: Schmelzätzung der Klebefläche Abbildung 25: Positionierungsschlüssel zur adhäsiven Befestigung, Schutz der Nachbar- zähne mit einem Teflonband 84 Zahnmedizin

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