Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03
zm 109, Nr. 3, 1.2.2019, (148) Fortbildung und eine hohe soziale Kompe- tenz voraus. Der Subclaim von „ACURA – Ihr Zahnarzt“, den Sie auf der Internet- seite veröffentlichen, lautet: „Frei. Beruflich“. Da fragt man sich unwillkürlich, wie beruflich frei die angestellten Zahnärzte agieren können. Konkret: Wird es Einschrän- kungen in der Patientenbehandlung, zum Beispiel hinsichtlich Material- wahl oder auch Therapiekonzepten geben? Wie viel Unternehmer kann eine Zahnärztin oder ein Zahnarzt in einem Z-MVZ noch sein? Heute werden die selbstständigen Zahn- ärzte doch von einer Vielzahl von Regeln, Praxisorganisation und administrativem Aufwand gegängelt. Das Statistische Bun- desamt spricht von circa 40 Prozent der Arbeitszeit in einer Praxis – oder 100 Arbeits- tage einer Vollzeitkraft. Diese Belastung durch immer neue Vorgaben wird zukünftig eher zunehmen. Bei Acura geben wir den Zahnärztinnen und Zahnärzten diese Zeit wieder zurück – für die aus ihrer Sicht best- mögliche Betreuung und mehr Zeit für ihre Patienten. Damit werden sie aus unserer An- sicht wieder frei, ihre Berufung auszuüben. Deshalb der Slogan: „Frei. Beruflich.“ Nach ersten Analysen des Abrechnungsverhaltens von Z-MVZ gegenüber Einzelpraxen und BAGs für das 1. Halbjahr 2018 zeigt sich zusammengefasst folgendes Bild: höhere Fallwerte und Gesamtkosten im Leistungsbereich KCH, im Bereich ZE mehr Neuversorgungen und weniger Wiederherstellungen. Auch die GOZ-Kosten je Behandlungsfall steigen. Nun ist der überprüfte Zeitraum kurz und daher kann an dieser Stelle nur von einem Indiz gesprochen werden. Trotzdem die Frage: Wie viel teurer wird die Versorgung durch Z-MVZ? Wie Sie richtig feststellen, gibt es hierzu keine verlässlichen Statistiken, die Z-MVZ und Praxen in gleichen Abrechnungs- bezirken vergleichen. Die Preise sind durch die Gebührenordnung der gesetzlichen Krankenversicherung beziehungsweise die privatärztlichen Gebührenordnungen fest- gelegt. Sollte es tatsächlich zu statistischen Abweichungen kommen, dann weil durch eine Neueröffnung regelmäßig auch Patien- ten angezogen werden, die lange Zeit nicht beim Zahnarzt waren. Es ist normal, dass bei diesen Patienten ein erhöhter Versorgungs- bedarf besteht. Selten steht ein Z-MVZ allein auf einer grünen Wiese. Wie wollen Sie mit den umliegenden zahnärztlichen Praxen beziehungsweise Kollegen zusammenarbeiten? Acura sieht sich als integraler Bestandteil der Zahnärzteschaft. Aus diesem Grund bin ich auch der Meinung, dass den Z-MVZ der An- schluss an die Zahnärztekammern erlaubt werden sollte. Deshalb suchen wir auch die Zusammenarbeit mit allen niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten. Nun sind Dentalketten in Europa alles andere als eine ausschließliche Erfolgsgeschichte. Wie beurteilen Sie Konzepte wie das von Dentexia aus Frankreich und iDental Spanien? Können Sie ausschließen, dass so etwas nicht auch mit Acura möglich wäre? Dafür braucht es doch nur einen neuen Investor und ein anderes Management. Leider gibt es auch in der Zahnmedizin unabhängig von der Organisationsform immer wieder spektakuläre Fälle, die wir mit Bestürzung in der Presse lesen. Unser aller Ziel muss sein, dass wir in unseren Praxen gut organisiert sind, sowie zufriedene Mit- arbeiter und Patienten haben. Qualität ist für uns nicht verhandelbar – wir werden lieber auf Wachstum verzichten, als hier Kompromisse zu machen. Wie will sich Acura im Hinblick auf die Wettbewerber positionieren? Was wollen Sie anders machen im Hinblick auf Zahnärzte und auf Patienten? Wir haben den Anspruch, trotz unserer Größe wie ein kompetenter Inhaber-geführ- ter Familienbetrieb erlebt zu werden. Dazu müssen wir zunächst in jeder Praxis, an jedem Tag und bei jedem Patienten gute Zahnmedizin leisten. Dabei helfen uns hohe Standards der Praxisorganisation, und wir achten bei der Auswahl der Mitarbeiter auf Kompetenz, eine gute Ausbildung und die Bereitschaft zur stetigen Weiterbildung. Ins- besondere ist uns auch wichtig, dass der Kollege zu uns passt, denn wir wollen eine persönliche, engagierte und professionell- kompetente Atmosphäre in unseren Praxen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Kombination die Patienten anspricht und langfristigen Erfolg sichert. Herr Maier, schlussendlich die alles entscheidende Frage: Sind Sie als Manager in der Acura investiert? Natürlich, ich stehe 100 Prozent hinter der Idee. Im Übrigen gilt das auch für jedes wei- tere Mitglied unserer Geschäftsleitung – wir sind alle nicht nur begeistert bei der Sache, sondern auch mit zum Teil erheblichen Beträgen persönlich engagiert. Ich denke, dass das der beste Weg ist, um die Ziele des Unternehmens und der leitenden Mit- arbeiter im Einklang zu halten. Die Fragen stellt Dr. Uwe Axel Richter. ? ? ? ? ? ? Franz Maier ist Diplomkaufmann mit Ausbildungsstationen an der Harvard Business School (USA) und IMD (Schweiz). Er verfügt über umfang- reiche Führungserfahrung im inter- nationalen Vertrieb, im Marketing sowie beim Aufbau von Marken und Franchisekonzepten, u. a. bei der Wella Group, Procter & Gamble, Straumann AG, Nobel-Biocare AG. Er war lang- jähriges Core Committee Member des International Team for Implantology (ITI). Seit einigen Jahren widmet er sich dem Aufbau und Management von Dentalketten, unter anderem war er für die Schweizer Dentalkette Swiss- Smile tätig. Seit 2018 baut er in Deutschland die ACURA-Zahnärzte als Geschäftsführer und Mitinhaber auf. \ Vita Franz Maier 22 TSVG und Z-MVZ in Deutschland
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