Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 03

zm 109, Nr. 3, 1.2.2019, (166) „Wichtige Mitteilung, ab Januar 2019 bleibt der öffentliche Teil des Museums geschlos- sen.“ So kündigte Haesler im September 2018 auf der Internetseite des Museums an, dass zwar das Wissenschaftszentrummit der Bibliothek seine Türen weiter geöffnet hält, das Museum jedoch dicht gemacht wird. 1.420 Bettelbriefe 2017 Diese Notbremse sei nötig gewesen, denn selbst nach 1.420 „Bettelbriefen“ im Jahr 2017 sei „noch nicht einmal das Porto wieder hereingekommen“, erzählt Haesler. Der Zahntechnikermeister hatte sogar schon „Rückzugspläne“ im Sinne, um Exponate, die dem Verein gehören, zu retten. Aufgrund der lokalen und überregionalen Medienresonanz – und dem folgenden Ruck bei Ämtern, Behörden und in der Zahn- ärzteschaft – kann das Museum jedoch überraschenderweise weitergeführt werden. Seit Oktober begrüßte der Museumsverein außerdem neun neue Fördermitglieder. Die Situation hat sich deshalb grundlegend geändert: Seit September gab es so viele Spenden und Förderbeiträge, dass sogar die Eigenanteile der Förderprogramme über- nommen werden können, was dem Verein vorher nicht möglich war. „Unser Ziel ist es, noch Geld für die Heizung und die Dach- reparaturen zusammenzubekommen, um damit in den Archiven und der Bibliothek erst einmal die klimatischen Gegebenheiten zu verbessern. Sicher ist dies eine große Aufgabe – mit einer dentalen Gemeinschaft aber eigentlich ohne Probleme zu bewältigen. Die Sache ist es in jedem Fall wert“, appel- liert der Vereinsgründer an die zahnmedizi- nischen Heilberufler und ihre Verbände. Es ist wirklich zwölf! Was den baulichen Zustand angeht, sei es „nicht fünf vor zwölf, es ist wirklich zwölf“, beschreibt Haesler die Lage. „Ohne Hilfe wären durch das eindringende Regenwasser die Decken in den Museumsräumen einge- stürzt. Deckenschäden sind schon fast auf den gesamten 220 Quadratmetern des ersten Ausstellungsgeschosses zu verzeichnen.“ Wie Haesler erklärt, nehmen die Vereinsmit- Dentalhistorisches Museum in letzter Sekunde gerettet Zschadraß bleibt Undichtes Dach, sich ausbreitende Wasserschäden, defekte Heizung – und kein Geld: Ende 2018 sah es so aus, als müsste das Dentalhistorische Museum im mittelsächsischen Zschadraß schließen. Inzwischen kann Andreas Haesler, Vor- sitzender des Fördervereins, aufatmen: Förderer retteten den Ort zur Bewahrung der Geschichte der Zahnmedizin und Zahntechnik in letzter Sekunde. Eine Wanne soll auf dem Dachboden das Regenwasser auffangen. Durch das gesamte Dach regnet es durch. Der Schaden ist aufgrund der Konstruktion ohne professionelle Hilfe nicht zu beherrschen. Alle Fotos: DHM -Haesler Allein mit Eimern sind die Wassermassen nicht mehr zu bewältigen, deshalb wurde eine 20 Quadratmeter große Plane gespannt. Blick von oben an der „Luthereiche“ und der vorhandenen Restausstellung zu Martin Luther vorbei auf die aufgespannte Regenplane. 40 Gesellschaft