Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04
zm 109, Nr. 4, 16.2.2019, (253) anstaltung in Berlin zum Gesetzentwurf am 18. Januar vor 200 Ärzten und Psychotherapeuten postuliert hatte: „Die Digitalisierung wird kommen, und Ihre Patienten werden sie nutzen, Hacker hin oder her.“ „Spahn diskreditiert die gesamte Berufsgruppe!“ Beim Aktionstag in Hamburg waren der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) zufolge auch die Psychotherapeuten zahlenmäßig stark vertreten. Ein Dorn im Auge ist ihnen die geplante Vorgabe an psychisch Kranke, sich bei einer noch nicht näher definierten Stelle vorzustellen, die dann nach nur einem Gespräch darüber entscheidet, ob und in wel- cher Form sie eine Psychotherapie benötigen. Hanna Guskowski, Sprecherin des Beratenden KV-Fachausschusses Psychotherapie: „Das strotzt nur so vor Misstrauen gegenüber uns Ärzten und Psychothe- rapeuten, das diskreditiert unsere gesamte Berufsgruppe!“ Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nahm als öffentlich- rechtliche Organisation zwar nicht an dem Protesttag teil. Ihre Ver- treter fanden laut tagesschau.de jedoch gleichfalls klare Worte zu Spahns Plänen. „Wir wissen sehr genau, wie wir eine Praxis zu führen und zu organisieren haben“, hieß es von der Vorsitzenden der KBV-Vertreterversammlung, Dr. Petra Reis-Berkowicz. KBV-Chef Dr. Andreas Gassen sieht im geplanten TSVG sogar „mangelnden Respekt“ und „Misstrauen“ gegenüber den Ärzten. Der „Rheinischen Post“ sagte Spahn: „Wenn jemand einen vollen Arzt- sitz übernommen hat, hat er auch einen vollen Versorgungsauftrag, inklusive Hausbesuche. Dann muss er oder sie auch die 25 Stunden akzeptieren.“ Die „Wucht der Wut“ habe ihn gleichwohl überrascht, da die Vorgaben „schon vorher existierten“ und die allermeisten Ärzte von der neuen Regel auch nicht betroffen seien. „Wir werden am Ziel festhalten, dass Patienten schneller Termine bekommen als heute“, stellte Spahn klar. „Ich verschließe mich aber nicht konkreten Ideen der Ärzteschaft, wie das erreicht werden kann.“ mth \ Gängelung der Ärzte durch noch mehr Kontrolle – die Kassen- ärztlichen Vereinigungen müssten dabei als Überwachungsbehör- den fungieren. \ Arztsteuerung statt Patientensteuerung \ Chronisch Kranke würden es schwerer haben, Arzttermine zu bekommen, technikaffine Patienten seien im Vorteil. \ Abbau der freien Arztwahl \ Großes Risiko für die Gesundheitsdaten der Bürger durch die flächendeckende Einführung der elektronischen Patientenakte und den Zugriff darauf über mobile Geräte Die Freie Ärzteschaft e.V. (FÄ) ist ein Verband, der den Arzt- beruf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und zählt heute nach eigenen Angaben mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des Bundesverbands ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Das kritisiert die Freie Ärzteschaft TSVG
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