Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

zm 109, Nr. 4, 16.2.2019, (275) Diskussion Die häufigsten Risiken der Weisheitszahn- entfernung sind lokale Wundheilungsstö- rungen, Infektionen, Nachblutungen oder Sensibilitätsstörungen [Ghaeminia et al., 2016]. Die Dislokation von Zähnen oder Zahnanteilen ist eine entsprechend seltene Komplikation bei der Weisheitszahnosteo- tomie [Huang et al., 2007]. Am Unterkiefer kommt es hierbei häufiger zu einer Verlage- rung in die submandibuläre Loge; Disloka- tionen sind aber auch parapharyngeal und cervikal beschrieben, wobei die Verlagerung nicht abhängig von der Art des chirurgischen Zugangs zu sein scheint [Coulthard et al., 2014]. Allerdings kommt es häufiger zu einer Verla- gerung, wenn der Zahn lingual lag, eine lin- guale Fenestrierung des kortikalen Knochens mit freiliegender Zahnwurzel vorhanden war und letztendlich eine inadäquate chirurgische Technik verwendet wurde [Huang et al., 2007]. Vor allem Schädigungen der benach- barten Nervi linguales und Nervi alveolares inferiores können hierbei auftreten [Huang et al., 2007]. Die Dislokation von Weisheits- zähnen findet in der S2k-Leitlinie zur „Opera- tiven Entfernung von Weisheitszähnen“ unter den Risiken keine namentliche Erwähnung, doch wird die daraus entstehende Komplika- tion einer möglichen postoperativen Infek- tion oder einer Schädigung der Trigeminus- Äste adressiert [Kunkel et al., 2013]. Abbildung 1: Alio loco angefertigte präoperative Panoramaschichtaufnahme Abbildungen 2a und 2b: Postoperative digitale Volumentomografie (DVT): Es stellt sich in den axialen (a) und den koronaren (b)Schnittebenen ein nach hoch-mandibulär verlagerter Zahn 38 dar. In der axialen Schichtbildgebung (a) ist weiterhin das bei der vorangegangenen Osteotomie nach lingual frakturierte Knochenfragment zu sehen.

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