Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

zm 109, Nr. 4, 16.2.2019, (278) FDI-Präsidentin Kathryn Kell ermutigte ebenfalls alle Frauen, sich in den Strukturen der Standesorganisationen zu engagieren. Kell war mehr als 40 Jahre lang als Zahnärztin tätig und hatte in den vergangenen 20 Jahren mehrere führende Funktionen in der FDI inne. Sie war außerdem Präsidentin der Dentalvereinigung Iowa, USA. Foto: zm-nb „In den vielen Jahren, in denen ich politisch tätig bin, ist mir immer klarer geworden, dass man erstens ohne ein Netzwerk nicht viel erreichen kann und dass zweitens Frauen einfach anders netzwerken als Männer“, be- richtet Dr. Juliane von Hoyningen-Huene, Initiatorin der ersten Konferenz für weib- liche Führungskräfte in der Zahnmedizin. „Es gibt viele tolle Frauen, die in der Wissen- schaft oder in der Standespolitik erfolgreich 1st Women Dentists‘ Leadership Conference in Berlin Frauen, zeigt euch! In politischen Ämtern, in den oberen Etagen der Universitätskliniken und in den Verbänden dominieren – national wie international – die Männer. Auch, weil es oft an weiblichen Vorbildern fehlt. Um über Chancen und Hindernisse in Beruf und Politik zu diskutieren, kamen zur „1st Women Dentists‘ Leadership Conference“ erstmals Zahnärztinnen aus aller Welt am 11. Januar in Berlin zusammen. Frauen sind in den Organen der Selbst- verwaltung im Gesundheitswesen unterrepräsentiert. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen aus Februar 2018 hervor. Das gilt auch für die zahnärztliche Standespolitik: So liegt der prozen- tuale Frauenanteil in den Vorständen der Landeszahnärztekammern unter 30 Prozent. Der absolute und der prozentuale Frauenanteil im Vorstand der Bundeszahnärztekammer liegen bei null. Gleiches gilt für die erste Führungsebene unter dem Vorstand (Hauptgeschäftsführer und sellvertre- tender Geschäftsführer). 14 von insgesamt 17 Kassenzahnärzt- lichen Vereinigungen haben keine Frauen in ihrem Vorstand. Ähnliches gilt für die Vertreterversammlungen der KZVen: Auch hier liegt der prozen- tuale Frauenanteil unter 30 Prozent. Der absolute und der prozentuale Frauenanteil im Vorstand der Kassen- zahnärztlichen Bundesvereinigung lie- gen ebenfalls bei null. \ Zahnärztinnen in der Standespolitik DATEN VON BZÄK UND KZBV „Wir Zahnärztinnen haben sowohl einen zahnmedizinischen als auch einen familiären Betreuungsauftrag – das macht es oft nicht leicht, einen Karriereweg zu gehen, der allen Gegebenheiten gerecht wird“, stellte Prof. Devorah Schwartz-Arad aus Tel-Aviv, Israel, fest. Sie musste sich in der männerdominierten Welt der Chirurgie behaupten. Heute gilt Schwartz-Arad national und inter- national als Koryphäe. Foto: zm-nb „Von den insgesamt 25.000 Chirurgen in Indien sind 24.300 männlich und nur 700 weiblich“, erzählte Dr. Ashwini Bhalerao aus Mumbai, Indien. Sie selbst habe bereits mit zwölf Jahren beschlos- sen, Chirurgin zu werden und sei seitdem ihren Weg „konsequent gegangen“. 2013 wurde Bhalerao mit der nationalen Auszeichnung „Oralchirurgin des Jahres“ geehrt. Foto: Dentista Teilnehmerinnen der 1st Women Dentists‘ Leadership Conference“ am 11. Januar in Berlin Foto: zm-nb 40 Politik

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