Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

zm 109, Nr. 4, 16.2.2019, (296) Glückwunsch, Sie haben bereits den ersten Schritt für eine erfolgreiche Praxis-Strategie gesetzt, indem Sie Ihr Team einbeziehen – und entsprechend mehr Ver- antwortung übertragen. Die eine Strategie gibt es natürlich nicht, aber es gibt die Strategie, die zu Ihnen und Ihrem Team passt und somit zum bestmöglichen Praxis- erfolg beiträgt. Als erstes gilt es, Ihre eigene „Unternehmens- vision“ zu erfassen – und festzuhalten. Wenn Sie das getan haben, sind das Ziel und der entsprechende Weg zu definieren. Wir sehen es bei unseren Beratungsmanda- ten immer wieder: Eines der häufigsten De- fizite einer Praxis ist die nicht vorhandene Philosophie und damit einhergehend die fehlende Vision. Dann wird es auch mit den Zielen schwierig, da man nichts hat, was man objektiv kontrollieren und und damit auch verbessern kann. Ist das Ziel definiert, und anschließend der Weg aufgezeigt, gilt es, diesen gemeinsam als Team zu beschreiten. Damit dieser Weg nicht holprig bleibt und gangbar wird, soll- ten Sie vorab einen Plan aufstellen, der aus kleineren Schritten bestehen sollte, die alle Beteiligten erreichen und umsetzen können. So ein Plan ist keinesfalls in Stein gemeißelt, sondern jederzeit anpassbar. Wie genau Sie diesen in die Tat umsetzen, welchen Schritt sie als Nächstes zusammen gehen wollen, sollten Sie gemeinschaftlich besprechen. Sie müssen wirklich wissen, wohin Sie wollen Sie haben Ihr Team ja bereits mit ins Boot geholt, weshalb Sie das auch weiterhin so durchziehen sollten – zumal es das Arbeits- klima und die Motivation fördert. Egal wie kompetent und motiviert die Mitarbeiter einer Praxis sind – diese können ihr Potenzial erst dann richtig entfalten, wenn ihnen klar ist, welchem Ziel ihr Einsatz dienen soll. Nehmen wir ein auf den ersten Blick banal wir- kendes Beispiel: Die Auf- gabe lautet, die Praxis als Marke zu stärken. Sie haben die Vision, was den Markenkern und die Markenwerte der Praxis ausmachen soll, mit ihren Mitarbeitern besprochen und kon- sentiert. Die Frage ist nun, wie und was da- von bei den Patienten ankommt. An dieser Stelle ist es hilfreich, sich selbst und das eigene Kaufverhal- ten zu betrachten: Menschen vertrauen ihren Sinnen. Der Käufer wünscht sich beispielsweise die Kekse mit den Schokoladenstückchen, die so verführerisch auf der Zunge schmelzen. Deshalb ist die Zahnarztwahl – genau wie die Kaufentscheidung für eine bestimmte Keksmarke – davon abhängig, ob es den Akteuren gelingt, Vertrauen zu schaffen. Und damit eine Atmosphäre, die zum Wohlbefinden von Patienten wie Kunden beiträgt. Zahnärzte, die diesen Zusammenhang ver- stehen, werden öfter weiterempfohlen als ihre Kollegen. Auch wenn es den einen oder anderen Leser in diesem Zusammenhang schmerzen mag – aber die Zufriedenheit eines Patienten ist nur selten alleinig von der fachlichen Kompetenz des Behandlers abhängig. Um auf das Konsumentenbeispiel zurückzukommen: Kunden erwarten, dass die Markenkekse grundsätzlich gleich sind – im Aussehen, im Geruch, in der Haptik und imGeschmack – kurz gesagt, sie müssen wie Die zm-Kolumne rund um die relevanten Praxisfragen: Brauche ich eine Praxisphilosophie? Praxiserfolg ist keine Magie – sondern Strategie 58 Praxis

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