Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

zm 109, Nr. 4, 16.2.2019, (318) Versetzen Sie sich in die Lage eines Patienten in Ihrer Region, der ein zahnmedizinisches Problem hat, zum Beispiel eine Parodontitis. Mit hoher Wahrscheinlichkeit googelt er, welche Ursachen das Bluten seines Zahn- fleischs, dessen Schwellung und mögliche Zahnlockerungen haben und wie diese be- handelt werden. Was wird er finden? Zahlreiche Praxis-Websites mit einer ganzen Palette von Leistungsangeboten, darunter auch die Parodontologie – oft mit wenigen Sätzen abgehandelt. Wie hoch ist ange- sichts der großen Konkurrenz die Wahr- scheinlichkeit, dass er dabei auch auf die Website Ihrer Praxis stößt? Wecken die wenigen Informationen zu Parodontitis Ver- trauen in ihm? Nach welchen Kriterien soll er sich angesichts der vielen „Allrounder“ für eine der Praxen entscheiden? Warum sollte er für seine Behandlung zuzahlen, wenn doch alle mehr oder weniger dasselbe anbieten? Nehmen wir dagegen einmal an, Sie wären spezialisiert auf Parodontologie und hätten neben Ihrer Praxis-Website eine zusätzliche Website ausschließlich zum Thema Paro- dontologie. Welche Vorteile hätte das? Warum eine Infopage? 1. Google findet Sie besser! Zunächst einmal würde diese themenspezi- fische Website – eine sogenannte Infopage – ganz vorne in den Google-Suchergebnissen auftauchen, wenn ein Patient in Ihrer Region parodontitisbezogene Suchbegriffe wie „Zahnfleischbluten“ oder „Zahnlockerung“ eingibt. Der Grund ist, dass Google seinen Nutzern die wertvollsten Informationen zu deren Suchanfragen liefern will. Die sind auf einer Infopage naturgemäß detaillierter und umfangreicher als auf einer Praxis-Website, wo das gesuchte Thema nur einen Bruchteil umfasst. Der erste Vorteil wäre also, dass Sie bei Google viel besser gefunden werden. 2. Der Patient nimmt Sie als Experten wahr! Die Tatsache, dass Sie eine eigenständige Website zum Thema Parodontologie betrei- ben, macht Sie in den Augen potenzieller Patienten zum „Experten“. Als Betroffener wird er Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit gegenüber einem „Allrounder“ bevorzugen: Je umfangreicher und angstbeladener eine Behandlung ist, desto sicherer wollen Pa- tienten sein, dass sie in guten Händen sind. Mit den wertvollen Informationen, die Sie auf Ihrer Infopage präsentieren, untermauern Sie nicht nur Ihren Experten-Status. Sie wecken auch Vertrauen. Ihr Patient kann sich schon vorab über die wichtigsten Aspekte (Ursachen, vertragszahnärztliche und außervertragliche Therapieverfahren) informieren. Sie können die, wie es im Marketing-Sprech heißt, „Experten-Vermutung“ noch verstär- ken, indem Sie auf Ihrer Infopage einen mehrseitigen Patienten-Ratgeber – in diesem Beispiel zum Thema Parodontologie – als PDF-Download zum Ausdruck anbieten. Eine Website wird schnell vergessen, nachdem man sie verlassen hat. Der ausgedruckte Ratgeber erinnert Ihre potenziellen Patien- ten auch später noch an Sie und macht es ihnen leichter, einen Termin zu vereinbaren, weil sie Ihre Kontaktdaten mit dem Ausdruck schnell zur Hand haben. Einen solchen Rat- geber können Sie auch in Ihrer Praxis aus- legen, Ihrem Schriftverkehr beilegen oder als Zeitungsbeilage verbreiten. Noch wirksamer ist es, wenn Sie eines oder mehrere kurze Videos zu Ihren Spezial- Praxismarketing Positionieren Sie sich als Experte! Herkömmliches Praxismarketing zielt darauf ab, pauschal mehr Patienten zu gewinnen. Mit spezifischem Zielgruppen-Marketing beenden Sie das Marketing nach dem Gießkannenprinzip. Besonders wichtig ist dabei, dass Sie sich als Experte für bestimmte Leistungen positionieren. Abbildung 1: Infopage Parodontologie mit Video zur Parodontitisbehandlung Alle Fotos: Sauer 80 Praxis