Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04
zm 109, Nr. 4, 16.2.2019, (331) neben der eingehenden Untersuchung des Kindes die Aufklärung und Beratung der Eltern. Die Einbeziehung der Eltern spielt hierbei eine zentrale Rolle, da sie die Haupt- bezugspersonen des Kindes sind. Welche Rolle spielt der Einsatz von Fluoridlack in der neuen Richtlinie? Alle Kleinkinder haben zweimal je Kalender- halbjahr Anspruch auf eine Anwendung von Fluoridlack zur Schmelzhärtung, unabhän- gig davon, ob ein Kariesrisiko vorliegt. Mit dieser Maßnahme wird dem Entstehen der sogenannten Nuckelflaschenkaries wirksam vorgebeugt. Bereits entstandener Initialkaries kann mit Fluoridlack effektiv entgegen- gewirkt werden. Der Zahnarzt kann, ohne bohren zu müssen, die Kariesaktivität stoppen oder verzögern. Unbehandelt würde dies invasive Sanierungsmaßnahmen nach sich ziehen. Invasive Verfahren zu vermeiden, ist gerade bei Kleinkindern wichtig: Jeder Praktiker kennt die Schwierigkeiten, die mit der eingeschränkten Kooperationsfähigkeit des Kindes einhergehen. Muss dann möglicher- weise in Vollnarkose behandelt werden, birgt das neue Risiken. Vollnarkose sollte nur die Ultima Ratio in der Kariesbehandlung bei Kleinkindern sein. Wie geht es weiter? Der Antrag der KZBV sieht ja auch eine bessere Abstimmung von ärztlichen und zahnärztlichen Früherkennungs- untersuchungen vor. Ja, wir wollen mit der Einführung der neuen zahnärztlichen Früherkennungs- untersuchungen die Vernetzung mit den ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen stärken. Hierfür hat die KZBV bereits 2016 einige Vorarbeiten geleistet: Im Gelben Heft, in dem die ärztlichen Früherkennungs- untersuchungen dokumentiert sind, haben wir dafür gesorgt, dass drei zusätzliche „Verweise zum Zahnarzt“ für die U5 bis U7 aufgenommen wurden. Diese fungieren bis dato gewissermaßen als Platzhalter für die nun eingeführten FU. Jetzt gilt es, die „Verweise zum Zahnarzt“ im Gelben Heft entsprechend anzupassen, so dass der Arzt oder die Ärztin zukünftig zur zahn- ärztlichen Früherkennungsuntersuchung verweist. Die Fragen stellte Benn Roolf. ? ? Foto: istock - Geber86 Die einzige 2in1 Lösung cherry.de/ehealth zugelassen von Einfacher Zugang zur Telematik- Infrastruktur für Praxen und Kliniken (eGK) Das eGK Kartenterminal mit Tastatur CHERRY G87-1505 93
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