Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05
zm 109, Nr. 5, 1.3.2019, (510) NOBEL BIOCARE Bahnbrechende neue Entwicklung bei Implantatoberflächen Nobel Biocare forscht seit mehr als 20 Jahren im Bereich der Implantatoberflächen. Die neueste Entwicklung bezeichnet Prof. Dr. Stefan Holst, Vizepräsident Implantat- systeme und Forschung, als bahnbrechend. Was ist das Besondere an der neuen Ti- Ultra Oberfläche? Holst: Nobel Biocare blickt auf eine Erfah- rung von mehr als 20 Jahren in der Oberflä- chenmodifizierung von Implantaten auf der Basis elektrochemischer Prozesse zurück (Anodisierung). Bei der Entwicklung der neu- en TiUltra Oberfläche wurden verschiedenste Ansätze zur Modifikation und Optimierung von Oberflächen verglichen. Es zeigte sich, dass die Anodisierung das größte Potenzial zur Erzielung der gewünschten Eigenschaf- ten der TiUltra Oberfläche aufweist. Dabei kann im Vergleich zu anderen Oberflächen- prozessen eine gezielte Einstellung einer ver- besserten Oberflächenchemie erreicht wer- den, bei gleichzeitig optimierter Rauigkeit in Bezug zu umliegenden Geweben. Auf der Ba- sis dieses technologischen Vorteils konnte ei- ne Oberfläche entwickelt werden, die eine optimale Integration in das Knochengewebe ermöglicht (Osseointegration). Parallel dazu haben wir in den vergangenen Jahren auch das Thema „soft tissue integration“ zu einem Forschungsschwerpunkt gemacht. Ich freue mich daher besonders, neben den neuen Im- plantatoberflächen zeitgleich unsere neue Oberfläche auf Abutments vorstellen zu kön- nen. Dieser Bereich bietet gerade unter dem Aspekt der langfristigen Maintenance von Implantatversorgungen einen deutlichen Mehrwert für den Patienten. In der zweiten Jahreshälfte wird zu- dem ein neues Implantatsystem bzw. -konzept lanciert. Was dürfen wir er- warten? Holst: Das Besondere an dem neuen Kon- zept ist, dass wir die Entwicklung nicht im klassischen Sinne vorangetrieben haben, sondern unser initialer Fokus darauf gerich- tet war, biologische Prozesse und Reaktio- nen besser zu verstehen. Unter „klassischer Entwicklung“ verstehe ich die Vorgehens- weise vieler Mitbewerber, ein auf „Enginee- ring“ basierendes System zu entwickeln, das erst im zweiten Schritt dahin gehend unter- sucht wird, wie die Gewebe darauf reagie- ren. Dieser Ansatz hat dazu geführt, dass wir keine wirklich grundlegende Revolution im dentalen Implantatsektor in den vergange- nen Jahren gesehen haben, sondern in vie- len Fällen Weiterentwicklungen, Kopien be- stehender Systeme mit geringen Änderun- gen oder höchstens marginale Innovatio- nen. Bei Nobel Biocare haben wir uns vor fünf Jahren bewusst dafür entschieden, die- sen Weg nicht zu gehen, und haben signifi- kante Zeit und Ressourcen investiert, um un- ser Grundlagenwissen zu verbessern. Die Daten und Erkenntnisse sowie die Einblicke in die biologischen Reaktionsmechanismen haben es uns ermöglicht, sehr spezifischen Design-Input an die Engineering Teams zu kommunizieren. Die zweite große Neuerung an unserem neuen Implantatsystem besteht darin, dass wir jeden einzelnen Behandlungsschritt be- trachtet haben, um ein zusammengehöri- ges Gesamtkonzept zu entwickeln, das ei- nen signifikanten Mehrwert für den Patien- ten und den Behandler mit sich bringt. Maß- geblich war dabei, das wir kein System auf den Markt bringen, das nur in der Hand eini- ger weniger Kliniker vorhersagbare Ergeb- nisse liefert, sondern ein System, das sowohl dem „High-Volume“-Behandler Vorteile bringt als auch für Anfänger und Kollegen, die gelegentlich Implantate setzen, ein sehr hohes Maß an Vorhersagbarkeit und Sicher- heit bietet. Dieser „Spagat“ ist uns extrem gut gelungen, und unsere Alpha-Testgrup- pe, die sich aus unterschiedlichsten Klinikern zusammensetzt, ist begeistert. Handelt es sich um ein einfaches Sys- tem mit weniger Komponenten? Holst: Ja, wobei es wichtig ist zu verstehen, dass nicht die Zahl der Komponenten ein System einfach oder schwierig macht, son- dern die erforderlichen Behandlungsschritte und wie viel Erfahrung für jeden einzelnen Schritt erforderlich ist. Das soll heißen, dass es unser Bestreben war, ein System zu entwi- ckeln, das den Kliniker bei seinen Entschei- dungen unterstützt. Viele der Vorteile wer- den jedem Kliniker sofort ins Auge fallen, wenn wir das System vorstellen – doch dafür müssen Sie sich noch bis zu unserem globa- len Symposium im Juni gedulden. \ Nobel Biocare Deutschland GmbH , Stolberger Str. 200, 50933 Köln, Tel.: 0221 500 855 90, Fax: 0221 500 853 33, info.germany@nobelbiocare.com , www.nobelbiocare.com Die Beiträge dieser Rubrik beruhen auf Informationen der Hersteller und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Erst die biologischen Reaktionsmechanismen erkennen, dann die Produktentwicklung. Das ist die neue Vorgehensweise bei Nobel Biocare, erklärt Prof. Stefan Holst. Privat 136 IDS 2019 Markt
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