Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 05

zm 109, Nr. 5, 1.3.2019, (397) tere Private-Equity-Gesellschaft (Secondary Buyout) weiterverkauft. Die Akteure sind, wie die Autoren heraus- stellen, überwiegend kapitalstarke, fonds- basierte Gesellschaften aus Europa und den USA. Dabei stechen allerdings Investcorp mit einem Hintergrund in den Golfstaaten sowie die Jacobs Holding als Verwalter eines Familienvermögens etwas heraus. Beide Gesellschaften vertreten jedoch explizit das Private-Equity-Geschäftsmodell. Die Private- Equity-Gesellschaften sind die eigentlichen Entscheidungszentren innerhalb einer Zahnmedizin-Kette. Allerdings sind die Fonds die formalen Eigentümer der erworbenen Einrichtungen. Wie eine solche komplexe Unternehmensstruktur zustande kommt und agiert, kann man sehr schön am Beispiel von Zahneins nachvollziehen (siehe Kasten). Alle Zahnketten haben ein Krankenhaus gekauft Die Autoren verdeutlichen, dass die Investo- ren die gesamte Branche im Umbruch sehen. Sie betrachten die Investitionen in die Zahn- medizin nicht als Gelegenheitsübernahme, sondern als „Game Changer“, der den deut- schen Markt neu ordnen will. Das Mittel der Wahl ist in allen Fällen der Aufbau einer Zahnarztkette, das heißt, eine dezidierte Buy-and-Build-Strategie, die vor allem be- reits vorhandene MVZ erwirbt und inte- griert. Als Träger dieser Strategie haben alle sieben Dentalketten ein Krankenhaus gekauft (Tabelle 2). Meistens wird die Ver- knüpfung zwischen dem Krankenhaus und den in der Zahnmedizin tätigen MVZ nicht publik gemacht, zumal die jeweiligen Kran- kenhäuser keinen fachlichen Bezug zur Zahnmedizin haben. Eine Ausnahmer ist der Käufer Investorp, der neben einer Akut-und Rehabilitationsklinik auch die Privatzahnarzt- klinik Schloss Schellenstein GmbH („PSS”) gekauft hat und beide Krankenhäuser (laut Pressemeldung vom 15. Mai 2018) als Start- punkte seiner weiteren Expansion versteht. Die Autoren beleuchten auch, wie eine Inte- gration von Z-MVZ zu einem einheitlichen Unternehmen mit Filialstandort konkret erfolgen kann. Fünf Wege sind danach möglich: \ Eine neue Dachmarke wird aufgebaut – so geschehen bei den Ketten Zahnstation und Dr. Eichenseer an. \ Die Errichtung zentraler Funktionen wie Buchhaltung und Abrechnung gegenüber den Krankenkassen, Personalwesen, IT, Ein- kauf und Monitoring von Anforderungen, die der Gesetzgeber und die Krankenkassen stellen. Dadurch wachsen die Praxen zu einer wirtschaftlichen Einheit zusammen und es ergeben sich Einsparpotenziale. Möglich ist etwa ein größerer Pool an Fachkräften und erweiterte Öffnungszeiten. Ist eine be- stimmte ökonomische Größe erreicht, kön- ten sich auch Vorteile in den Verhandlungen beim Einkauf, mit Kreditgebern und Immo- bilienmaklern ergeben. Der Weg vom Z-MVZ in die Kette \ Medizinische Leistungen werden zum Gegenstand eines unternehmensübergrei- fenden Wissensaustauschs gemacht, um Anhaltspunkte für eine weitere Optimierung der medizinischen Abläufe, aber auch für die unternehmensinterne Fort-und Weiter- bildung zu gewinnen. Auch hier zeigen sich Eigentumsstruktur der Zahneins-Gruppe Summit Partners, Boston Dr. Reinhard Wichels, München Institutionelle Investoren z.B. Pensionsfonds und Stiftungen u.a. aus den USA verschiedene Zwischenfonds WCap GmbH, Dechow Summit Partners Europe II LP, Cayman Islands Summit Partners Europe II S.à r.l., Luxemburg Summit Partners AQM S.à r.l., Luxemburg Summit Partners AQM S.à r.l., Luxemburg Aquilam AcquiCo GmbH, Frankfurt am Main Klinikpartner Bad Muender GmbH, Bad Münder Deister-Süntel-Klinik GmbH, Bad Münder Creative Z.- Ärzte, München weitere 5 MVZ Dentavida, Augsburg Opus-DC, Ulm R(h)einZahn, Bonn Zahnheimat, Esens berät 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 99 % 100 % 100 % 100 % 75 % 99 % 100 % 100 % 100 % 15,3 % Grafik 2 Grafik2: IAT discussion paper 19/01 23

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